Tag 54: Ngamuwahine Shelter – Old Kaimai Road – Tauranga

Tag 54

– Ngamuwahine Shelter zur Old Kaimai Road und weiter nach Tauranga -46,1 km –

Nach einer schlaflosen Nacht auf schlammigen tracks zurück in die Zivilisation.

Nicht die ganze Strecke zu Fuß, nur so ungefähr 23 km, der Rest hitchhiken.

Die Nacht war wirklich der reinste Horror. Erst hatte ich ganz schlimme Krämpfe in der linken Hand. Ich konnte nicht mal mehr das Smartphone halten. Erst nach mehreren Übungen und nach einer Ruhephase konnte ich meinen Blog für diesen Tag weiter bearbeiten. An Schlaf war nachher auch nicht groß zu denken, denn gefühlt lag ich irgendwie im Wasser. Obwohl das nicht so war. Die ganze Nacht habe ich mich hin und her gedreht. Irgendwie habe ich dann doch etwas Schlaf abbekommen. Ich bin wahrscheinlich durch die Hütten schon zu sehr verwöhnt. Ich hoffe, dass dies auch eine der letzten Nächte bei Regen im Zelt war. Es ist schon komisch, da ist man mehrere Tage unterwegs, bei trockenem Wetter schläft man in der Hütte, bei Regen im Zelt. Wobei es bei dem windigen Wetter die letzten Tage im Zelt auch nicht besonders toll gewesen wäre.

Hier wird gerade eine neue Hütte gebaut.

Trotzdem bin ich am morgen nicht früher aus dem Schlafsack gekommen als sonst auch. Es war hier einfach noch dunkel. Es war bedeckt bzw neblig trüb und außerdem habe ich das Zelt im Wald aufgestellt. Nach dem Frühstück am Shelter bin ich dann Richtung Old Kaimai Road aufgebrochen. Der Track war anfangs schlecht zu laufen. Viele umgestürzte Bäume und Sträucher im Weg. Teilweise musste ich unten durch krabbeln. Mit Rucksack auf dem Buckel. Ich bin mir 35 Jahre jünger vorgekommen und habe mich an meine Zeit bei meinem 15-monatigen Pflichtdienst bei der Bundeswehr erinnert.

Muddy …

Nach einer Stunde wurde der Track schlagartig besser und nach 2 1/2 Stunden bin ich am Abzweig zur Hurunui Hut angekommen. Diesen kurzen Sidetrack habe ich eingeschlagen und habe mein zweites Frühstück, an der Hütte, zu mir genommen. Ursprünglich hatte ich geplant, hier eine Nacht zu verbringen, aber ich bin so richtig schnell unterwegs. Und das, obwohl mir heute doch der Vortag mit den 11 1/2 Stunden doch gewaltig in den Knochen steckt.

Hier lief es sich besser.

 

Uralte Hinweistafeln.

 

Hurunui Hut.

Nach der Rast habe ich das letzte Teilstück für heute in Angriff genommen. Erst noch für kurze Zeit auf dem North-South-Track, dann auf dem Henderson’s Tramline (North Branch) Track bis zum Carpark an der Old Kaimai Road. Dieser Abschnitt hatte noch mehrere Mudholes parat, dazu noch einige Bachquerungen, so dass ich noch die Möglichkeit hatte, mir nasse Füße zu holen.

Henderson’s Tramline Track.

 

Noch ein Wasserfall.

 

Another river crossing hinter mir.

Am Corner vom Highway 29 zur Old Kaimai Road habe ich mich wieder mit hitchhiken versucht. Leider war dies ein sehr schlechter Platz für Anhalter. Auf dem einzigen freien Platz zum stoppen stand natürlich ein Truck, wahrscheinlich Pause einhalten. Der Highway war an dieser Stelle leicht abschüssig, so dass die meisten Fahrzeug mit Ausnahme der Trucks mit hoher Geschwindigkeit vorbei fuhren. Trotzdem hatte ich dieses Mal sehr viel Glück, denn nach einer knappen viertel Stunde saß ich bereits in einem Auto nach Tauranga. Der Fahrer war leider nicht sehr gesprächig und schon bald waren die Vororte von Tauranga erreicht.

Dort bin ich dann gleich in eine Kneipe gegangen, ein Bier geordert und dazu wieder mal was richtiges zu Essen geordert (siehe Foto). Allerdings hätte ich die gleiche Portion nochmals verdrücken können. Der Rest des Weges war tough going. Tauranga ist sehr lange gezogen, so dauerte es eine ganze Weile, bis ich am Backpacker angekommen bin. Auch hier wurde mein Ausweis verlangt, aber der ist natürlich immer ziemlich unten im Rucksack. Nach der obligatorischen und wichtigen Dusche mit Entfernung der sehr langen Gesichtsbehaarung bin ich noch einkaufen gegangen. Wollte unbedingt frische Muscheln zum Abendessen. Leider gab’s keine, aber dafür habe ich leckeren Fisch gekauft. Dazu gab es Gurke und Tomaten. Sehr gesund.

Mmmhhh endlich wieder richtiges Essen.

 

Total glücklich nach ? und ?.

Nach dem Abendessen bin ich schon bald in mein Zimmer (4-Betten) bzw. war das eher eine Cabin. Ziemlich eng hier, kaum Platz für den Rucksack. Aber bin nur zum Schlafen hier. Heute habe ich meine Fersen (leider beide) gewaltig gespürt, dazu noch Schmerzen im rechten Knie. Die letzten Tage habe ich es für mein Alter anscheinend zu bunt getrieben.


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