Tag 75: Venison Tops Hut – Kiwi Saddle Hut

Tag 75

– Venison Tops Hut zur Kiwi Saddle Hut – 25,7 km –

A long walk in the rain, with nearly no visibility and really some wind at the tops.

Wenn ich noch einen Tag in der Hütte geblieben wäre, hätte ich wahrscheinlich den Hüttenkoller bekommen. Das Wetter war zwar in der Früh auch nicht besonders vertrauenserweckend, aber siehe Satz 1, ich musste raus. In der Nacht hat es auch immer wieder leicht geregnet, und als ich aufgestanden bin, hat es genieselt. Die Routine beim Packen habe ich schon lange, aber jedes Mal plagt mich das Gefühl, was vergessen zu haben. Heute habe ich gemeint, meine Stirnlampe vergessen zu haben. Nach allen erledigten Aufgaben, habe ich noch etwas Holz gemacht und hergerichtet, da ich gestern Abend keine Lust mehr dazu hatte.

Der erste Abschnitt des Tages führte mich erstmal bergab, dann eine Zeitlang relativ eben, um dann bei weitem nicht so steil wie beschrieben, zur Bushline hoch zu führen. Im Wald tröpfelte es die ganze Zeit, kein Wunder bei dem Regen gestern. Wieder mal waren sehr viele Äste und umgefallene Bäume auf dem Weg gelegen. Das ist eben das Backcountry!

Zu diesem Zeitpunkt war ich noch relativ gut drauf.

 

Tough climb.

Nachdem ich die Bushline erreicht hatte, musste ich leider feststellen, dass die Sicht fast Null war, es dazu in unterschiedlicher Intensität regnete und zu allem Überfluss noch ein teils böiger Wind wehte, und das dazu aus unterschiedlichen Richtungen. Da kann das Wetter nicht besser werden. Am Abzweig zur Ballard Hut habe ich schon kurz überlegt, ob ich abbrechen soll, aber ich war schon wieder einen Tag hinterher.

Schlechte Sichtverhältnisse.

Eigentlich war ich ganz schön leichtsinnig. Die Abstände zwischen den Poles waren teilweise so groß, dass ich den nächsten gar nicht sehen konnte. Immer wenn ich dachte, es wird heller und die Sonne kommt vielleicht gleich zum Vorschein, ist das Gegenteil eingetreten. Es wurde schlagartig dunkler und ein Regenschauer prasselte auf mich runter. So war es kein Wunder, dass die Sicht für mich noch schlechter wurde, denn meine Brille war klitschnass und ist dann ständig angelaufen. Ich habe die Brille dann eben abgenommen, es wurde schlagartig hell (was die Tönung der Brille ausmacht) und ich musste mich noch mehr auf den Track konzentrieren.

Zu meinem Glück war dies in diesem Bereich ein relativ ebener Ridgeline Track, aber ohne GPS wäre ich heute wahrscheinlich aufgeschmissen gewesen. Auf dem höchsten Punkt bis jetzt auf meinem Trail, dem Kaweka mit 1724 m habe ich natürlich keine gute Rundumsicht gehabt, aber was soll’s. Es gibt schlimmeres. Ich bin froh, dass ich den Tag heute unbeschadet überstanden habe, denn langsam beschleicht mich das Gefühl, dass ich doch alt werde. Der Ruhetag gestern hat mir unheimlich gut getan, ich war frisch und munter. Jetzt aber nach ungefähr 8 Stunden laufen tun mir meine Fersen und Knie doch wieder ganz schön weh.

Kaweka 1724m höchster Punkt bis dato und wie immer keine Sicht.

 

Aber schöner Track.

Einmal unterwegs hätte ich nochmals abbrechen können, ich hatte es mir zwar überlegt, fühlte mich noch relativ gut und habe dann die Studolme Saddle Hut rechts liegen lassen und bin weitergelaufen. Trotz des Windes und des Regens war mir noch nicht kalt, aber ich war immer in Bewegung. Meine Mittagsrast habe ich erst sehr spät gemacht, hatte auch irgendwie keinen Hunger. Vielleicht lag es an dem Fitnessdrink, den ich getrunken habe. Den habe ich mir beim letzten Einkauf bei hunting and fishing aufschwätzen lassen. War aber ganz praktisch bei dem Wetter. In der früh Wasser rein, schütteln, und schon trinkbar.

Meine kurze Mittagspause habe ich am Castle Camp eingelegt. Dies ist eigentlich nur so eine Art Biwak mit zwei Tischen und zwei Bänken drin. Hier habe ich gegessen: einen Müsliriegel, Käse mit Cracker, getrocknete Aprikosen und eine Nussmischung mit getrockneten Früchten. Bei der Rast ist mir dann doch schnell kalt geworden, so dass ich mich schon bald wieder auf den Weg machte.

Lunchbreak am Castle Camp.

Nach ein paar wenigen Anstiegen habe ich die Hütte erreicht, die ausnahmsweise mal keine DOC Hütte ist, die gehört dem Heretaunga Tramping Club, das heißt auch, dass ich die extra bezahlen muss. Dem Verein gehören noch zwei weitere Hütten. Könnte sein, dass ich wenigstens bei einer noch nächtigen darf. Ich werde dann mit dem Verein Kontakt aufnehmen, damit ich die Übernachtungen überweisen kann. Völlig überraschend hat es die Sonne geschafft, sich durch die Wolken zu kämpfen, allerdings hat dieser Zustand nicht lange angehalten. Mittlerweile regnet es wieder.

Ridge Track – auf und ab.

 

Finaler Abstieg zur Hütte.

Heute gab’s Ziegencurry mit Reis.

 

Kiwi Saddle Hut.

 

Mein Essen vor der Zugabe von Wasser.

 

Essen fertig.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert