Tag 23
– Fürstenfeld zum Schiesslkogel (389m) – 30,6 km –
Gleich zum heutigen Wetter: Sonne den ganzen Tag, sehr wenige Wolken, die groesseren nur im Norden, wenig Wind und sehr heiss! Kein idealer Tag zum Wandern.
Am Morgen habe ich mich mit meinen Zeltnachbarn fast noch etwas zu lange unterhalten. Ich bin dadurch spaet weggekommen. Und dazu habe ich mich im schoenen Ortszentrum von Fuerstenfeld noch den Luxus genommen, ein ausgiebiges und gesundes Fruehstueck zu mir zu nehmen. Vegetarisch versteht sich! Was ganz untypisch Deutsches! Keine Semmeln, kein Brot, keine Marmelade, keine Wurst und auch kein Kaese. Siehe Bilder.
Von so einer Innenstadt koennte sich manch eine Kleinstadt in Deutschland (ich denke da besonders an Donauwoerth – meiner Ansicht eine so gut wie tote Stadt) eine Scheibe abschneider. Viele Cafés, Gaststaetten, Geschaefte, ein schoener grosser Platz in der Mitte (leider auch zubetoniert!) und viele Menschen am Montagmorgen unterwegs. Und es hat hier sogar schon mediterranes Flair.
Nur der Wandertag war heute nicht sehr erquickend. Erst der Weg aus Fuerstenfeld war nicht so schoen (so wie immer, wenn man aus einer Stadt rauslaeuft), teils war keine oder schlechte/wenig Beschriftung oder Markierung vorhanden (jedenfalls bis zur Therme Loipersdorf) und dazu haeufig an einer Landstrasse entlang.
Der schoenste Part folgte nach der Therme, aber wie sonst eben auch sind kaum andere Wanderer unterwegs. In Unterlamm habe ich dann eine laengere Rast mit Trinkpause eingelegt und mich dann auf den Weg zum 2. Tagesabschnitt gemacht.
Ab hier bin ich mir teilweise wie der Hobbit ‚Bilbo‘ vorgekommen. Nur das meine Spinnen nicht so gross waren und die Spinnweben nicht so dick. Ich habe gedacht, dass diesen Weg seit ewigen Zeiten kein Mensch gelaufen sein muss, denn sonst waeren die Spinnweben nicht ueber die ganze Wegesbreite! Aber meine Stoecke heissen jetzt auch ‚Sting‘ und ich habe mir mit deren Hilfe den Weg gebahnt und sicher Hatzendorf erreicht.
Da ich mittags nichts gegessen hatte, hatte ich jetzt natuerlich einen Wahnsinnshunger und Durst natuerlich auch aufgrund der Hitze. Nachdem ich Vor- und Hauptspeise verspeist hatte, bin ich wieder auf Achse und habe mir einen passenden Platz zum Zelten gesucht. War wieder mal nicht ganz einfach, da es hier wie auch sonst in der Ecke sehr huegelig ist. Aber nach einer Weile wurde ich fuendig und bin dann schwitzend im Zelt verschwunden und gleich eingeschlafen. Bis mich das Gewitter wieder aufgeweckt hat. Dieses war aber bei weitem nicht so schlimm als jenes in den Bergen. Und es hat auch nur wenig geregnet. Trotzdem hat es fast nicht abgekuehlt. Es sind jetzt nur noch 3 Tage bis zum Ziel!