Fahrt nach Palmerston North

September 2022

Glad to be back! Jetzt geht’s endlich los, raus aus der großen Stadt. Nicht, dass es mir in Auckland nicht gefällt, aber ich bin eben lieber auf dem Land unterwegs. Für die Fahrt habe ich mir zwei Tage vorgenommen. Wäre auch in einem Tag möglich, aber war mir zu stressig.

Also habe ich am Vormittag erst mein Auto geholt. Vom Hostel zum großen Bahnhof in Auckland, dem Britomart gelaufen und den Zug nach Takaanini genommen. Eigentlich eine sehr gute Verbindung (tagsüber alle 20 min.), aber wird anscheinend nicht allzu gut angenommen. Die meisten Aucklander stellen sich lieber in den täglichen Stau. Ich weiß allerdings nicht, wie gut oder schlecht die Anbindung an die Bahnhöfe mit Bussen ist. Ich habe nur festgestellt, dass die Anbindung des Flughafens sehr bescheiden ist.

Ich habe erstmal das Auto bei Darren geholt, bin einkaufen und danach gleich zur Tankstelle gefahren. Erst dann habe ich mich auf den Weg Richtung Süden, an Hamilton vorbei und dann weiter Richtung Taupo. Auf dem Weg dorthin habe ich einen Zeltplatz (Ngaherenga campsite) vom DOC (Department of Conservation) vorreserviert. Das muss man seit neuestem, wenn man wie ich ein 30-Tages-Ticket (d.h. in einem Jahr kann man an 30 Tagen für Gesamt knapp unter 100$ auf DOC-Campingplätzen nächtigen – Ausnahmen bitte beachten!) gebucht hat. Verstehe ich zwar nicht, aber man muss nicht alles verstehen!

Anreise war relativ stressfrei, da nicht viel Verkehr war und außerdem gilt hier ein Tempolimit!!! Ich war sehr überrascht, dass bereits jemand am Platz war. Mit dem hatte ich nicht gerechnet. Die Saison hat noch gar nicht angefangen! Aber was soll’s, war schön, jemanden zum reden zu haben. Da bekam ich meine erste Englisch-Conversation-Lektion, und dies auf dem Campingplatz. Da hatte ich leider wieder sehr viel zu lernen. Vier lange Jahre ohne Englisches Sprechen oder hören, da benötigt man (in meinem Alter) einige Tage, um wieder einigermaßen dabei zu sein. In den vier Jahren hatte ich nur schriftlichen Kontakt und dazu habe ich auch englischsprachige Zeitschriften und Bücher gelesen.

Mein Englisch-Lehrmeister für diesen Tag hieß Luke, kommt aus Brisbane und erkundet Neuseeland mit dem Fahrrad. Der Campingplatz befindet sich am Timber-Trail (das ist ein shared-trail für Radfahrer und Wanderer), ist eigentlich ganz schön gelegen, aber für die Ausstattung doch relativ teuer. Wir haben noch ein wenig gequatscht und als sich die Sonne immer tiefer senkte, haben wir unser Abendessen gemacht. Die Flasche Wein, die ich gekauft  hatte, haben wir uns geteilt und bei Sonnenuntergang ist dann jeder in seinen Schlafsack verschwunden. Das war auch bitter nötigt, denn es wurde bitterkalt.

Am nächsten Morgen habe ich dann meine Joggingrunde gedreht. Ich hätte aber vorher auf die Karte schauen sollen, dann wäre ich nicht den gleichen Weg zurück gelaufen. Wieder am Zeltplatz, habe ich wie Luke die Sachen gepackt, und dann sind wir getrennte Wege gefahren. Ich mit dem Auto Richtung Taupo, er mit dem Fahrrad den Timber Trail. Von der Entfernung nach Palmerston North hatte ich mich etwas verschätzt, aber ich hatte genügend Zeit.

In Turangi (liegt am südlichen Ende des Lake Taupo) habe ich eine kleine Rast eingelegt mit 2. Frühstück bzw. verfrühtem Dinner und bin dann über die sogenannte Desert Road am Tongariro National Park vorbei mit wirklich tollen Ausblicken zum Mt. Ngauruhoe (Mt. Doom im Film „Lord of the Rings“) und zum Mt. Ruapehu. Beide Berge waren noch mit Schnee bedeckt. Die Desert Road (auf ca. 1000m) war angeblich vor ein paar Tagen ebenfalls mit Schnee bedeckt und daher gesperrt! Die restliche Fahrstrecke war recht gemütlich und auch bald nach einem Einkaufs-Zwischenstop geschafft.

Die restliche Fahrstrecke war schnell geschafft und ich freute mich darauf, meine Freunde Fiona und Anthony nach vier Jahren endlich wiederzusehen. Als ich ankam, waren beide leider nicht da (important privat business), aber ihr Schwiegersohn Murray hat mich begrüßt. Ich habe mich in der Hütte erstmal wohnlich eingerichtet und als beide endlich nach Hause kamen, haben wir uns sehr herzlich begrüßt und Pläne für die nächsten Tage gemacht. Da wir am nächsten Tag sehr früh aufstehen mussten, sind wir allerdings schon bald in unseren Betten verschwunden.


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