Die ersten Tage in Palmerston North und Umgebung

September 2022

Spätzleessen

Anthony hat sich Spätzle gewünscht, also habe ich gerne welche gemacht. Den hierfür erforderlichen Spätzlehobel habe ich bereits vor einigen Jahren den beiden zugeschickt. Spätzle waren lecker wie immer……

Übernachtungstrip zur Herepai Hut

Wanderung zur neu renovierten Herepai Hut (befindet sich im Tararua Forest Park) und zum gleichnamigen Peak. Zu dieser Wanderung bin ich wieder reichlich spät aufgebrochen. Zum einen lag es daran, dass der Wetterbericht erst ab Mittag besseres Wetter vermeldet hatte und ich einfach nicht aus meinem Schlafsack kam. Aber ich bin im Urlaub und da kann man etwas länger liegen bleiben.

Fahrt Richtung Masterton erst vorbei an einer relativ großen Windfarm (sowas wäre bei uns in Bayern nicht möglich!!! Erstens hat der Söder mit seiner CSU keinen Bock drauf und zweitens soll der Strom bei uns einfach nur aus der Steckdose kommen und nach Möglichkeit fast nichts kosten!), auf etwas versteckten Straßen zum Parkplatz des Tracks, wobei die letzten km eine Schotterpiste war. Von hier hat man noch die Möglichkeit zu einer anderen Hütte zu wandern.

Nach einem schnellen Lunch habe ich meinen Rucksack aufgeschnallt und bin losgelaufen. Kurz nach Beginn bereits über die erste Swingbridge auf die andere Seite des Flusses. Die Wanderwege hier sind total anders als die in Mitteleuropa. Nach ein paar Metern hatte ich bereits den ersten Erdrutsch zu umrunden, kurz danach einen umgestürzten Baum (der liegt schon länger), und wiederum etwas später einen zweiten Erdrutsch zu bewältigen. Bald darauf begann der Anstieg zur zweiten Swingbridge, die auch gleich etwas länger war.

Gleich darauf begann der steile Anstieg rauf zum Bergrücken. Dieser war recht anstrengend, da es sehr häufig (fast immer) über Wurzelwerk ging. Aber irgendwann und irgendwie musste ich auf ungefähr 800m ansteigen. Nach einiger Zeit habe ich dann die Abzweigung zu den Hütten erreicht, wobei ich dem Weg nach rechts zur Herepai Hut folgte. Dies war nun ein sehr einfacher Weg, meistens eben und zum Schluss nur kurzer Anstieg zur Hütte. Ich habe bis zur Hütte ca. 2 ½ Stunden benötigt, angegeben waren 2 Stunden (für 5km).

Nach einer kurzen Rast und ohne Gepäck habe ich mich auf den Weg zum Gipfel gemacht. Der war mit 30 min. angegeben, was für ungefähr 300 HM nicht zu schaffen war. Anscheinend fliegen die Kiwis hier rauf. Aber es handelt sich hierbei um einen Backcountry Track. Näheres dazu fällt mir dazu bestimmt später auf einem anderen Eintrag ein. Der Weg zum Gipfel war total zugewuchert, teils steil und unwahrscheinlich nass! Aber nach einer guten dreiviertel Stunde (ging schnelles als erwartet) hatte ich den Gipfel erreicht und hatte leider keine gute Sicht, da alles in Wolken war. Daher war ich nur ganz kurz oben und bin gleich wieder zur Hütte zurück.

Diese hatte ich ganz für mich alleine. Und das habe ich sichtlich genossen. Ich bin nämlich nicht allzu gerne in überfüllten Hütten. Das Hüttensystem in Neuseeland ist ganz anders als in den europäischen Alpen. Erstens sind die Hütten hier wesentlich kleiner und alles muss selbst mitgebracht werden. Es gibt meines Wissens in Neuseeland keine einzige bewirtschaftete Hütte wie diejenigen in Europa.

Erstmal habe ich mir einen Tee gemacht, danach Feuer im Ofen angezündet. Nachdem dies alles erledigt war, habe ich mich an das Kochen meines Abendessens gemacht. Heute gab es Nudeln mit Thunfisch. War richtig gut. Es ist schon erstaunlich, was man mit einem Topf so alles Leckeres zubereiten kann. Nach dem Essen nahm ich noch mein Buch zur Hand und bald darauf fielen mir die Augen zu. Am nächsten Morgen war es dann meine Aufgabe, den Holzvorrat in der Hütte wieder aufzustocken. Dies war schnell erledigt, es lag genügend „totes“ Holz an der Hütte. Abstieg auf dem gleichen Weg und zur Lunchzeit war ich am Parkplatz zurück.

Da ich nicht allzu weit von Masterton entfernt war, wollte ich zum DOC-Office (Department of Conservation) fahren, um nach meinem freiwilligen Job als hut warden zu fragen. Habe aber leider nur eine freundliche junge Dame angetroffen, die mein Anliegen weitergeben wollte. Danach bin ich nach Palmerston North zurückgefahren.

Track-Kontrolle auf dem Te Araroa Trail

 Und zwar auf dem Mangahao – Makahika Track Sobo (Southbound). Dieses Mal musste ich wieder früh aufstehen, da wir uns bereits um 7.30 Uhr treffen wollten. Zu fünft (Paula, Fiona, Brian, Dave und ich) sind wir zum Start des Tracks gefahren. Dies führte und wieder nach Shannon und die gleiche Straße wie letztes Mal. Nur dass wir uns dann Richtung Süden gehalten haben.

Paula und Brian wollten zum Tokomaru-Shelter und uns dann am Nachmittag an unserem Endpunkt abholen. Wir restlichen 3 haben uns dann auf den Weg gemacht und Fiona wollte schon am Anfang viele Büsche stutzen. Aber dafür hatten wir nicht die Zeit. Wir wollten nämlich in etwas mehr als 6 Stunden durch sein. Als Wanderzeit sind 6-7 Stunden angegeben. Dazu mehr, wenn mir zu Front & Backcountry das richtige einfällt.

Das Wetter war recht gut und den ganzen Tag hat es auch nicht geregnet. Und auch die Füße wurden nicht nass! Wir haben mehrere umgefallene kleinere Bäume entfernt, teils durchgesägt und teils nur aus dem Weg geräumt. In Kombination mit dem wandern hat dies so richtig Spaß gemacht. Bereits nach einer knappen Stunde war es Zeit für einen kleinen Snack. Nach einer kurzen Pause ging’s gleich weiter, denn wir hatten noch einen weiten Weg vor uns.

Der Track war meines Erachtens in ganz gutem Zustand, aber immer wieder hatten wir Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Ganz gemütlich haben wir den so ziemlich höchsten Punkt des heutigen Tages erreicht. Und zwar den Horowhenua lookout. Idealer Platz für den Lunchbreak. Ab hier ging’s fast ausschließlich den Berg runter und nach einigen Überquerungen von Bächen and a little bit of more track work sind wir dann am Parkplatz am Endpunkt des Tracks angekommen, wo Paula und Brian bereits auf uns gewartet haben. Gleich danach Fahrt zurück nach Palmerston North.

Als Fiona und ich den restlichen Heimweg angetreten sind, hat sie mir noch erzählt, dass Dave bereits 80 Jahre alt sei. Ich war unheimlich erstaunt, da ihm dieses Alter überhaupt nicht anzusehen ist. Und dazu noch diese erstaunliche Fitness! Körperlich und geistig fit – das ist ein Traum!

Am Abend hat dann die Erde noch ein wenig gebebt. Ein Erdbeben mit der Stärke von 5,8 – fast schon was Normales hier.

Spaziergang entlang des Manawatu River

An diesem fast schon stürmischen Nachmittag habe ich einen langen Sparziergang entlang des Manawatu River unternommen. Am Vormittag war ich mit Anthony auf shopping-tour, verbunden mit dem Laden ihres neuen E-Autos. Dabei musste ich entsetzt feststellen, dass viele Sachen doch um einiges besser laufen als in Deutschland.

Hier einige Impressionen des Tages.

Manawatu Gorge Track

Heute habe ich mich auf eine kleine Tour begeben. Über den Gorge Track und dann zurück über den schon seit Jahren wegen diverser Erdrutsche und Steinschlaggefahr gesperrten Highway 3.

Hier handelt es sich wirklich um einen klassischen „Frontcountry“ Track. Sehr breit, sehr gepflegt, trotz einiger Schlammlöcher und viele Jogger unterwegs. Ansonsten habe ich aber fast niemanden getroffen. Am Parkplatz ist auch eine riesige Baustelle. Es wird an der neuen Streckenführung gearbeitet. Alles komplett neu, da die Schlucht zu anfällig für Umwelteinflüsse ist.

Der Track führt (was sonst) zuerst bergauf, um oben auf dem Bergrücken mit immer wieder guten Blicken zur Schlucht und immer wieder rauf und runter dem einfachen Weg zu folgen. Die Wanderzeit war bis zum Endpunkt auf der anderen Seite sehr großzügig mit 3-5 Stunden angegeben. Aber es handelt sich eben um einen Frontcountry-Track. Und da sind die Zeiten eben anders angegeben.

Auf der anderen Seite angekommen, habe ich aus Mangel eines guten Rastplatzes an den Rückweg über den Highway gemacht. Ich habe nicht gedacht, dass ich mir auf einem Highway in Neuseeland (ohne Regen) nasse Füsse holen werde. Aber hier ist alles möglich. Ich will heute gar nicht so viel schreiben, denn die Bilder sollten alles aussagen.

Allerdings muss ich noch zu den vielen Windparks etwas schreiben. Bei uns beklagt man sich, die Windräder seien zu laut. Wenn welche laut sind, dann sind es diese hier in Neuseeland. Ich habe keine Ahnung, welche Hersteller hierfür verantwortlich zeichnen, jedenfalls sind die in Deutschland wesentlich besser in puncto Lautstärke. Auf meinen Wanderungen in Bayern, im Schwarzwald und auch in Österreich bin ich ebenfalls häufig an Windräder vorbei gekommen. Diese waren eigentlich nicht hörbar. Aber hier in Neuseeland habe ich noch niemanden getroffen, der sich über Windräder aufregt! Soviel zu diesem Thema!


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert