10. Tag: Mystery Creek Shelter to Ongarue Campsite 

The new name for this campsite should be misery creek. What a shit the last night. Heute Nacht war es so richtig stuermisch. Ich hatte tatsaechlich Angst, dass mein Zelt (mit mir drin) abhebt. Man hat die naechste Boe richtig kommen hoeren. Ich habe die ganze Nacht fast ueberhaupt nicht geschlafen. Beruhigt hat mich nur, dass es anderen an einem anderen Campingplatz ca. 15 km von meinem genauso ging. Ich bin dann gegen 5 Uhr (es war stockdunkel) aufgestanden und habe das Zelt (bei Sturm) abgebaut und in der ganzen Hektik 2 Haeringe vergessen. Muss daher ein paar in der naechsten Stadt kaufen. Hoffentlich gibt es da welche von der leichten Sorte.

Hier noch eine kurze Beschreibung des Trails: Der Timber Trail ist eine ca. 85 km lange Mountainbike Strecke, teils im Schwierigkeitsgrad 3. Fuer Wanderer ist der Weg nicht weiter schwierig, da fuer Radfahrer konzipiert. Was mich etwas gestoert hat, dass Te Araroa 4 Tage zur Durchquerung angibt, denn fuer Hiker, die bereits seit dem Cape Reinga auf dem Trail sind, sollte es kein Problem sein, die Strecke in max. 3 Tagen zu durchwandern. Ich hab’s jedenfalls ohne Probleme in 2 ½ Tagen geschafft, trotz meiner alten und mueden Beine.

Nach der schlaflosen Nacht habe ich meine Sachen gepackt, ein schnelles Fruehstueck im Shelter gemacht (haette auch im Shelter schlafen koennen, aber ich habe auf die nistenden Voegel da drinnen Ruecksicht genommern), und bereits um 6 Uhr war ich auf dem Bike-Trail. 

Es gab immer wieder interessante Ausblicke, Hinweise auf alte Siedlungen und der Weg fuehrte eigentlich bis zum Campground auf der ehemaligen tramline. Es ist erstaunlich, wie viel Energie die Neuseelaender in die Zerstoerung der Waelder gesteckt haben, ohne das ganze wieder aufzuforsten. Die Natur hat sich zwar einiges wieder geholt, aber die grossen alten Baeume kommen so schnell nicht wieder. Frustrierend ist auch, dass der Staat empfiehlt, Farmland mit amerikanischer Kiefer aufzuforsten. Bringt nichts fuer die Natur und die Tiere, die wachsen nur sehr schnell und bereits nach 20 Jahren kann man Geld daraus machen. Traurig, Geld regiert die Welt und ist fuer viele Menschen das Wichtigste!

Aber zurueck zum Trail. Es waren noch ein paar von den Riesen-Talbruecken (suspension bridges) zu ueberwinden, dann noch eine Spirale, mit der die Bahn einen Hoehenunterschied auf kurzer Strecke zu ueberwinden hat. Die Gleise sind natuerlich verschwunden, da bereits seit ueber 60 Jahren hier kein Holz mehr geschlagen wird. Ausserdem habe ich Martin und Oskar wieder getroffen, die haben mich zwischendrin relativ frueh ueberholt, da sie auch nicht schlafen konnten. Nach der Spirale war der Wald bald hinter mir und nach einer weiteren Stunde hatte ich das Tagesziel erreicht. Das war heute ein relativ kurzer Wandertag, denn zur Lunchtime war ich bereits am Ziel. Nur das Wetter hat nicht mitgespielt, denn es regnete immer wieder, und auch der Wind hat erst jetzt gegen Abend nachgelassen.


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