Bis dato der anstrengendste Tag. Knapp 40km, 1200HM rauf, 850 HM runter in knapp ueber 9 ½ Stunden, mit Pausen inklusive. Aber wir (Martin, Oska und ich) wollten die Strecke unbedingt an einem Tag zuruecklegen. Ist im Prinzip moeglich, aber wir hatten Hilfe und sind aber die laengere Strecke gelaufen. Hilfe hatten wir in der Form, dass wir (nicht ganz) am Ende der 42 Traverse von jemandem bis zum Highway mitgenommen wurden, der eigentlich niemanden mitnehmen darf und von dort von der Inhaberin des Campingplatzes abgeholt wurden.
Bereits gestern hatten wir uns fuer die laengere Strecke entschieden, da uns ein Kiwi namens Victor dazu geraten hat. Diese nennt sich die 42 Traverse, was weder mit Laengen- oder Breitengraten zu tun hat, sondern mit der Laenge der Strecke. Diese betraegt von Owhango bis zum Highway ungefaehr 46km und ist eigentlich ein MTB-Trail. Einmal im Jahr (Mai) findet hier ein Mountainbike-Rennen und ein Trail-Marathon statt. Den wollte ich schon irgendwann mal machen. Mittlerweile bin ich zu alt dafuer, deswegen bin ich nur gewandert.
Aufgrund der langen Strecke sind wir bereits um 5 Uhr aufgestanden und waren kurz nach 5.30 Uhr on the road. Zu gehen war der Trail groesstenteils einfach, bis auf wenige Stellen. Nachdem wir den Whakapapa River (auf einer Bruecke) ueberquert hatten, ging der Trail los. Die ersten km fuehrten bergauf und dann weiter relativ eben mit etwas auf und ab bis zum Waione Stream. Hier hatten wir eine kurze Lunchpause, bevor der Bach durchwatet werden musste.
Martin und Oska haben sich entschieden, die Schuhe auszuziehen, ich war der harte Kiwi der in seinen Bergschuhen durch den Bach watete. Zum Glueck kam ich einigermassen trocken drueben an, denn die Schuhe mit den Gamaschen haben gut dicht gehalten. Nach einigen hundert Metern mussten wir den Bach nochmals durchwaten. Allerdings wollten die beiden die Schuhe dieses Mal nicht ausziehen. Martin wollte es super machen und durchjoggen, ist allerdings ausgerutscht und lag dann komplett im Wasser und klatschnass.
Er hat es nicht weiter tragisch genommen, denn ab hier begann der lange Aufstieg. Wind ging nicht allzu viel, die Sonne schien, es war nur leicht bewoelkt und zum Ende war er wieder trocken. Unterwegs haben wir einen Mountain-Biker getroffen, er nahm die einfache Richtung – groesstenteils bergab. Der Anstieg auf diesem Trail hatte es ganz schoen in sich, unsere Kraefte haben angefangen, nachzulassen und das stetige AUF hat uns ganz schoen zu schaffen gemacht.
Aber den sogenannten Parkplatz (nicht des Ende der 42 Traverse) haben wir nach knapp 40km erreicht, vorher hat uns noch ein Jogger ueberholt, den wir kurz darauf dank unser Mitfahrgelegenheit wieder ueberholt haben. Der Blick vom Highway zu den Vulkanen war ueberwaeltigend, obwohl Ruapehu in Wolken war. Am (Tongariro) Campingground sind wir noch etwas zusammengesessen, haben Bier (von den freundlichen Inhabern zur Verfuegung gestellt) getrunken und zusammen zu Abend gegessen und natuerlich ueber den vergangenen Tag philosophiert. Spaeter sind dann noch Emma und Rob eingetroffen, sind ueber den Normalweg gewandert und haben gemeint, der war gar nicht so schlimm wie von Victor behauptet. Vielleicht hatte er nur schlechtes Wetter. Gut Nacht!