Tag 1: Aufstieg zur Huette
Ich bin mittlerweile an der Huette angekommen. Das Wetter ist besser als erwartet, bzw. besser als vorhergesagt. Der Aufstieg zur Huette ist wirklich total easy, ich habe nicht mal 2 Stunden rauf gebraucht. Leider scheint sich aber hier eine ungute Sitte auszubreiten. Ich habe den Eindruck, dass viele Huetten zwar benutzt, aber die Uebernachtung bzw. Benutzung nicht bezahlt wird.
Mir wurde erzaehlt, dass auf der Mangatepopo Hut etliche Leute nicht zahlen und wissen, dass das DOC zu wenige Mitarbeiter hat, um zu kontrollieren. Diese Huette ist auch noch etwas spezieller, da diese an einem Great Walk liegt und daher andere Gebuehren faellig werden. Fuer Kiwis 32$ und fuer international travellers das doppelte. Das Verhalten einiger weniger schadet dem Ruf der Backpacker ungemein, denn bei denen, die die Huette nicht bezahlt haben, handelte es sich ausschliesslich um Gaeste aus dem Ausland. Und auch auf der Sunrise Hut kommt es mir so vor, als ob etliche Gaeste die Uebernachtung nicht bezahlen. Man schreibt sich einfach nicht in das Huettenbuch ein. Gestern (Samstag) war die Huette lt. Aussage eines Wanderers voll, aber im Buch sind nur 10 Leute eingetragen. Da muss einfach mehr kontrolliert werde, denn das Geld wird fuer Umweltschutz und Pflege der Wege Und Huetten verwendet und auf solche Gaeste kann getrost verzichtet werden. Ich kann ein solches Verhalten nicht akzeptieren, nach dem Motto “Wasser predigen und Wein trinken” oder “nach mir die Sintflut”.
Heute Abend hatte ich Steak (in der Pfanane auf dem Ofen gebrutzelt), Salat, Fladenbrot und Weisswein.
Tag 2: Sehr fauler Tag. Das Wetter hat leider einen Aufenthalt im Freien nicht sonderlich zugelassen bzw. hat meine geplante Wanderung verhindert. Es war einfach viel zu stuermisch, um an einem Grat entlang zu laufen. Das hat mir allerdings gar nichts ausgemacht, denn ich wollte mich eigentlich von der mehr als zweiwoechigen Wanderung auf dem TA erholen.
Am Nachmittag hat es dann auch noch zu regnen begonnen und immer mehr Wanderer sind an der Huette aangekommen, um den Sonnenaufgang zu bewundern, denn fuer den naechsten Tag war gutes Wetter gemeldet. Ich hatte uebrigens heute schon einen schoenen Sonnenaufgang. Allerdings war der nach knapp 5 Minuten beendet, die Sonne war dann schon hinter den hereinziehenden Wolken aus Westen verschwunden.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie schlecht manche Wanderer ausgeruestet sind. Es herrscht anscheinend die Meinung, dass man auf eine neuseelaendische Huette kein Kochgeschirr und keinen Kocher mitnehmen muss. Heute wieder geschehen. Die drei hatten Glueck, dass auf dieser Huette ein paar Pfannen (eine davon habe auch ich gestern benutzt) und Toepfe zum Kochen da sind.
Tag 3: Abstieg zum Carpark und Sunrise am Morgen. Hektik bereits ab 5 Uhr in der Huette. Daemmerung bricht an, alle Leute stuermen nach draussen um den besten Platz zu ergattern. Aber Platz gibt es genuegend. Bereits kurz danach haben die ersten nach dem Fruehstueck die Huette verlassen. Ich war der letzte, habe die Huette noch gefegt (einer muss es ja machen) und die Ablage gewischt. Dabei habe ich festgestellt, dass jemand seinen Raincover vergessen hatte.
Zusammen mit Christian aus Bern sind wir abgestiegen, der Wind war an der Huette auch heute wieder stuermisch und an eine kleine Tour war leider nicht zu denken. Die 3 Maedels (einer gehoerte das Raincover) haben wir bald ueberholt und nach knapp eineinhalb Stunden war ich bereits am Auto.
Mein Toyota ist gut angesprungen, ich habe mir auf dem Rueckweg nach Palmerston North noch die kleine Ortschaft Ongaonga angesehen, ein Pie gegessen und einen Kaffee getrunken. Danach bin ich weiter nach Norsewood. Dort habe ich meiner Mutter einen Schal und ein paar Handschuhe aus Merino- und Possumwolle, sowie Seide gekauft (denn aeltere Leute friert es immer), denn der 87. Geburtstag steht kurz nach meiner Rueckkehr an. Am fruehen Nachmittag bin ich dann an meiner Unterkunft angekommen. War relativ muede, denn die letzten beiden Naechte hatte ich nicht allzu viel Schlaf, bin daher recht frueh zu Bett gegangen.