Hut warden – zum dritten

Ich bin heute schon ueberrascht worden. Und zwar von einem englischen Rentnerpaar, die jetzt auch schon des oefteren hier waren und auch immer wieder kommen. Die kennen derzeit nur noch eines: reisen, reisen und nochmals reisen. Er hat zu mir gesagt dass 99% der Menschen in Ordnung sind. Ist das 1% dann nur die, die uns beherrschen? Und was mich noch mehr ueberrascht hat, ist, dass die Doris fuer ihre (deutsche) Bratwurst auf fast der ganzen Suedinsel bekannt ist. Ich und meine Familie haben Doris vor ueber 20 Jahren auf dem woechentlichen Markt in Nelson kennengelernt und natuerlich auch die Bratwurst gekostet und genossen. Es ist nur erstaunlich, dass auch unsere englischen “Nachbarn” auf die deutsche Bratwurst stehen und extra dafuer noch nach Motueka fahren. Bon appetit!

Ken and Sandy habe ich dann nochmals getroffen. In dem kleinen Ort hier kann man sich eigentlich nicht aus dem Weg gehen. Nach meinem sonntaeglichem Eis habe ich Lust auf ein Bier verspuert, bin dann in die Tavern um die Ecke und wer sitzt da: die beiden! Erstaunlich ist, dass in einem Ort mit ein ein paar wenigen Einwohnern doch tatsaechlich ein Pub (oder Tavern) und zusaetzlich noch ein Restaurant existieren koennen. In Germany not possible! Aber zurueck zu Ken und Sandy. Beide in Rente, er hat fuer Mercedes (Formel 1) gearbeitet und die haben ihn doch tatsaechlich mit 52 Jahren (das war vor 18 Jahren!!!) in Rente geschickt! Leider ist er seit ca. 5 Jahren schwer krank, aber das Leben erfreut ihn taeglich und ich hoffe, dass er und seine Frau noch lange das Leben so richtig geniessen koennen. Back to the Tavern – diese steht zum Verkauf an, aus Altersgruenden. Wenn ich nicht selbst schon so alt waere, wuerde ich vielleicht schwach werden. Herrliche Gegend hier…..

Aber eigentlich wollte ich ueber meine 3. Schicht schreiben. Aber irgendwie gehoert da alles dazu. Pam hatte vergessen, dass ich heute komme. Hat sich entschuldigt, dass das hut quarter nicht so richtig aufgeraeumt ist. Dazu kommt noch, dass sie ihre Autoschluessel hier vergessen hat. Ich habe mich gewundert, was das fuer Schluessel sind. Aber beim 4pm Kontakt hatte ich sie selbst am Funk. Die Huette ist heute relativ gut besucht, und ich stelle fest, dass viele Leute kurzfristig reservieren. Eine Familie (2 Erwachsene, 3 Kinder) hat erst zwei Tage vorher gebucht, bis dahin war keine andere Reservierung. Jetzt sind ausser der Familie 7 andere Personen hier. Davon war einer ein Kletterer. Hatte heute schon zwei an den Pinnacles gesehen. Dachte das waren die gleichen….

Der naechste Tag war ebenfalls nochmals wunderschoen, hatte nur 4 Tramper als Uebernachtungsgaeste. Zwei Frauen, die ich versehentlich beim Nacktbaden ertappt habe. Mann, war mir das peinlich. Aber den beiden ebenso. An der Huette haben wir uns sehr gut unterhalten, haben zusammen  Port getrunken. Eine von beiden, die Heike stammt aus Heidelberg (schon komisch….aber eine andere Geschichte), wohnte in Traunstein und jetzt seit 18 Jahren in Christchurch. Ruth wohnt nicht weit von hier in Methven und betreibt mit ihrem Mann eine Farm (aber vielleicht nicht mehr lange). Sehr spaet sind noch ein Paar aus Schottland an der Huette eingetroffen. Kamen vom Sharplin Falls Carpark ueber den South Track und wollten am naechsten Tag ueber die Pinnacles Hut zureuck dort hin. Aber am naechsten Morgen sind alle 4 zusammen bei stroemendem Regen zum Woolshed Creek Carpark abgestiegen. Die beiden Frauen haben den beiden Schotten eine Mitfahrgelegenheit zum anderen Parkplatz angeboten. Sehr schoen, hier hilft man sich wenigstens noch….. 

An meinem letzten Tag wurde ich doch tatsaechlich noch von einer Schulkasse ueberrascht, trotz des schlechten Wetters. 18 Kinder und 5 Erwachsene. Es geht ganz schoen rund…..

Ich habe heute noch das schoene Wetter ausgenutzt und bin zur Pinnacles Hut gelaufen. Andere wuerden sagen ich bin gerannt. Nur drei Stunden hin und zurueck. Habe nur Salz im warden quarter abgeliefert…….

Am 2. Tag bin ich nicht in mal einer Stunde zum Parkplatz gelaufen, nur um dann etwas mehr als 6 km zur Main Road und zurueck zu joggen und dann wieder in knapp einer Stunde nach oben zur Huette. Ich hatte noch meine Arbeiten zu erledigen. Nachmittags habe ich noch eine Schlucht etwas naeher erkundet, dann wie oben schon erwaehnt die beiden Frauen getroffen und bin nochmals zu den Water Caves gelaufen und habe mich noch naeher umgeschaut. Hier gaebe er noch etliches zu erkunden, aber mir wurde die Zeit zu knapp, denn ich musste zum Radiocall um 4pm zurueck an der Huette sein.

Der Mittwoch war ein Shit day with rain most of the day. Aber ich habe es geschafft, klatschnass zu werden, da ich eine gut 1 ½ stuendige Wanderung leider durch hohes (nasses) Gras unternommen habe. Aber ich nehme jede Moeglichkeit wahr, die Gegend zu erkunden. Auf der Karte habe ich gesehen, dass es eine neue Route vom Mt. Somers zum Bus Stop Shelter gibt. Die muss ich noch erkunden.

Am Donnerstag hat das Wetter anfangs gut mitgespielt. Ich bin zum Carpark gelaufen, danach eine Runde gejoggt und wieder zur Huette gelaufen. Am Carpark habe ich noch meine Nachrichten und Mails gecheckt, bevor ich wieder hoch gelaufen bin. Morgen steht dann nur noch der Abstieg und meine Aufgaben an. Danach ist meine Zeit als Hut Warden hier in Neuseeland beendet, wenn nicht doch noch ein Einsatz an einer anderen Huette droht. 

Durch das schlechte Wetter habe ich es geschafft das Buch “Best Foot Forward” zu lesen. Sehr interesant ueber die Entstehung der Tracks hier und die Geschichte. Ausserdem habe ich nicht gewusst, dass Mt. Somers ein Vulkan ist. Das weiss ich erst seit ich die Unterlagen vom DOC bekommen habe. Da wurde mir auch schon die Geologie, Flora und Fauna erklaert. Und empfohlen, das Buch zu lesen. Was ich jetzt gemacht habe.

Jetzt lasse ich die drei Wochen Revue passieren und stelle fest, dass die Zeit unheimlich schnell vorbei war. Ich habe eigentlich nur nette Menschen getroffen, ein paar wenige etwas naeher kennen gelernt. Es war eine schoen Zeit an den beiden Huetten und ich wuerde so was bestimmt nochmals machen, falls ich die Gelegenheit nochmals erhalten sollte.

Der Abstieg war schnell geschafft. Leider hat es wieder einmal geregnet. Durch die geringe Luftbewegung bleibt das Tief recht lange in der Gegend. Und zusaetlich leider auch die Kaelte. Auf dem Weg zum Parkplatz habe ich Pam nochmals getroffen. Die Huette soll dieses Wochenende wieder voll sein. Da ist sie nicht zu beneiden. Es ist doch sehr viel angenehmer, wenn weniger los ist. Man kann sich mit den anderen Leuten viel besser unterhalten. Fuer den naechsten Ta habe ich mir nochmals den Mt. Somers auf einer anderen Route vorgenommen, aer nur wenn das Wetter OK ist. Danach oder bereits morgen mache ich mich auf den Weg nach Mt. Cook Village.

Hier ein Auszug meiner Diät in dieser Woche.


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