Mueller Hut

Die Mueller Hut liegt auf 1800m und von dort kann man auch noch einen knapp 2000m hohen Berg ersteigen. Das habe ich mir fuer heute vorgenommen.

Das Wetter macht (fast) einen perfekten Eindruck. Ich bin heute bereits um 6 Uhr aufgestanden (bei Dunkelheit). Sternenklarer Himmel, dementsprechend kuehl am Morgen und die Toilette auch schon besetzt. Sorgen machten mir die Wolken, die von Nordosten in das Tal zogen. Das hat mir einige Sorgen bereitet, ich wollte schon fast den Plan “B” aus der Schublade holen.

Der Aufstieg ist unheimlich steil, ist mit 4 Stunden bis zur Huette angegeben. Und da ich kein Massstab bin, gebe ich hier auch meine Zeit nicht an. Der Track fuehrt ueber sehr viele Stufen (ich habe nicht mitgezaehlt) bis zu den “Sealy Tarns”. Ab hier hoerte auch der “gute” Track mit den Stufen auf. An den kleinen Bergseen ist ein huebscher Picknickplatz, der natuerlich um diese Zeit bereits von den Keas (neuseelaendischer endemischer Bergpapagei) besetzt war. Die warteten bereits auf die Touris!

Ab hier musste ich dann die Wolken (oder war es Nebel?) durchwandern. Der Track fuehrte weiterhin steil nach oben, aber ab jetzt ohne Treppenstufen! Nach recht kurzer Zeit habe ich dann einen Sattel ereicht. Und ab hier war der Ausblick phenomenal. Die Sonne kaempfte sich durch die Wolken und es war hier oben einfach phantastisch. Ab dem Sattel geht der Track nur leicht ansteigend Richtung Huette, aber teils ueber Fels. Die Huette ist schon der Farbe (und auch der Groesse) wegen nicht zu uebersehen.

Ich bin ohne Rast weiter Richtung Gipfel. Auf dem Weg dorthin habe ich 2 Maedels aus Deutschland getroffen, die auf dem Gipfelgrat ihr Fruehstueck gemacht haben. Es duftete so richtig gut nach Kaffee! Man koennte meinen, das hier waere der Gipfel. Nach einem etwas laengerem Aufenthalt dort und einem kurzen Chat sowie Fotoshooting bin ich dann noch weiter zum eigentlichen Gipfel. Dorthin habe ich doch tatsaechlich den eigentlichen Weg verpasst und war dann im steilen Gelaende. Auf dem Rueckweg zur Huette ist mir das dann nicht mehr passiert. Da habe ich auch besser auf die Stoimandl gschaut.

Diese Huette kommt schon eher an eine Huette in den Alpen ran. Allerdings nur fuer die in hoeheren Regionen. Fuer neuseelaendische Verhaeltnisse ist diese Huette sehr luxurioes. Ich weiss zwar nicht, was da die Nacht kostet, aber bestimmt mehr als 40$! Dafuer gibt es auch Gas hier oben zum Kochen. Aber so weit ich weiss keine Heizung! Und es kann sehr kalt werden da oben.

Nach einen fuer meine Verhaeltnisse sehr langem Aufenthalt dort habe ich mich an den Abstieg gemacht. Unterwegs habe ich den hut warden (wie bezeichnet man das, wenn’s eine Frau ist?) fuer die naechsten 8 Tage getroffen. Das habe ich irgendwie an der Groesse des Rucksacks festgestellt. Sie hat gemeint zu dieser Huette kommen fast nur Touris (also overseas tourists) zum Uebernachten. Der guten Aussicht und vielleicht auch wegen des Sonnenauf- bzw. untergangs dort oben. Bestimmt schoen. Aber ich hatte mein Erlebnis bereits vor ca. 25 Jahren auf der Caroline Hut, einer Privathuette in der Naehe des Ball Pass direkt unterhalb vom Mt. Cook. Und das kann man nicht toppen.

Der Rest des Abstiegs war easy, ich werde aber vorraussichtlich morgen meine Knochen und Muskeln vom schnellen “downhill” gewaltig spueren und es bereuen, so schnell gelaufen zu sein. Am Campingplatz angekommen habe ich mir eine kleine Zwischenmahlzeit gegonnt und dazu ein frisches Bier, leider aus der Dose. 

Was mir jetzt nach der Wanderung zu denken gibt, ist daß es am Mt. Somers Schnee gab. Der ist nicht einmal 1700m hoch und hier bin ich nun ca. 100km südlich und auf fast 2000m und es hat keinen Schnee. Etwas rätselhaft. Es kommt mir fast so vor als ob auch hier die Niederschläge nur regional fallen. Aber Mt. Cook liegt weiter im Westen. Und das schlechte Wetter kommt derzeit meistens aus Osten oder Nordosten. So wie eben Gabrielle.


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