Melbourne

Eigentlich hatte ich keine Lust, zwei Tage in Melbourne zu verbringen. Jetzt nachdem es wieder nach Hause (komisch, ist mir so rausgerutscht, Neuseeland ist nicht mein Zuhause), bzw. zurück nach Christchurch geht, waren die beiden Tage doch ganz gut. In meinem Alter macht man keinen mehr drauf, sondern konzentriert sich auf Natur und Kultur, was ich auch gemacht habe.

Das mit dem Parkplatz hat sehr gut geklappt, sogar die Videoerkennung mit meinem verbeultem Kennzeichen. Dann mit dem Elektro-Shuttle zum Flughafen. Der Flug war auch ganz OK, nur mit der Beinfreiheit war ich nicht zufrieden. Aber wenn man mit einer Billigfluglinie reisen muß, geschieht es mir nicht anders. Ich habe jedenfalls die meiste Zeit geschlafen bzw. gedöst. Mehr geht im Flieger nicht. Bei der Passkontrolle wurde ich ganz komisch gefragt, warum ich nur 3 Tage bleibe. Die Wahrheit habe ich der freundlichen Dame nicht erzählt. Mit dem Airport-Shuttle bin ich ins Zentrum gefahren. Das geht super. Fahrt alle 10 Minuten. Nur das Hostel habe ich nicht gleich gefunden. Mein GPS hat wieder mal nicht gearbeitet. Das kommt davon, wenn man ein China-Smartphone besitzt. Die Richtung hat gepasst, war nur ein kleiner Umweg. Ganz wohl war mir allerdings um Mitternacht auf den Straßen von Melbourne nicht. Bin heil im Hostel angekommen und habe mein Zimmer bezogen. War ein 3-Bett-Zimmer und ich alter Mann musste das Stockbett oben beziehen. 

Am nächsten Morgen habe ich mich gleich nach dem Aufstehen auf den Weg in die Natur gemacht. Zum Glück sind die Wege nicht allzu weit. Mein Hostel liegt zentral in CBD und meine beiden Ziele sind nicht weit weg. Am morgen schaut’s hier ganz anders aus. Und so viele Menschen sind auch noch nicht unterwegs. Mein erstes Ziel war der shrine of remembrance. Kriegerdenkmal. Danach bin ich gleich in die Royal Botanik Garden gelaufen. Ist nur einen Katzensprung entfernt. In dem Park habe ich mich dann fast den Rest des Tages aufgehalten, habe alles mögliche angeschaut, bin viel rumgehangen und habe viel relaxt. Am späten Nachmittag bin ich zurück zum Hostel, bin allerdings auf dem Weg zum Zimmer nicht am Eingang zur Bar vorbei gekommen. Gab auch Sonderpreis für Gäste des Hostels.

An meinem letzten Tag habe ich mich ganz der Kultur verschrieben. Dort habe ich auch fast den ganzen Tag verbracht. Die NGV (National Gallery Victoria) besteht aus zwei Gebäuden, die etwas auseinander liegen. Der eine Bereich zeigt internationale Kunst und hier war es unheimlich toll. Ich wäre gerne noch länger geblieben, aber die Zeit war mir zu knapp, denn ich wollte noch ins NGV für australische Kunst. Hier wurde ich allerdings etwas enttäuscht, da mehr als die Hälfte der Ausstellungsfläche derzeit umgestaltet wird. Aber es ist wie es ist. Bilder habe ich von innen so gut wie keine gemacht, denn ich will keine Probleme mit dem Urheberrecht bekommen. Ich war daher doch etwas früher als geplant mit Kunst fertig und bin noch ein wenig am Yarra River entlang geschlendert.

Es ist schon erstaunlich, wie viel hier los ist. Auch gestern schon war in jedem Lokal kaum mehr ein Platz zu bekommen. Und die Flaniermeile ist hier tatsächlich lang. Gerade jetzt am späterem Nachmittag war nicht ganz so viel los, vielleicht lag es auch am Rugby-Spiel das zeitgleich stattfand. Ich habe mich zum Abschluss noch in ein irisches Pub verzogen, das Spiel im TV angeschaut und mich gewundert, warum es beim Rugby unterschiedliche Regeln gibt. In Neuseeland wird ganz anders als hier in Australien gespielt. Aber dazu wollte ich mir keine Gedanken machen und bin dann zum Flughafen aufgebrochen.

Und immer das gleiche. Man soll am Automaten einchecken. Und die Technik funktioniert einwandfrei. Nur mich will sie nicht haben, denn ich habe keinen neuseeländischen Pass. Nur mit einem solchen darf ich einreisen. Ansonsten muss ich beweisen, daß ich ein Rückflugticket nach Deutschland habe. Das erspart den neuseeländischen Behörden Probleme, da man solche Leute gar nicht ins Flugzeug einsteigen lässt. Aber selbstverständlich habe ich das Ticket.

Ich bin wieder glücklich in Christchurch angekommen, aber auch froh wieder in meinem Van schlafen zu dürfen und die Ruhe zu genießen. Das Fazit dieses Trips ist durchaus positiv. Melbourne ist eine lebendige und lebenswerte Stadt mit unheimlich vielen Freizeitmöglichkeiten. Es hat mir Spaß gemacht, dort ein paar schöne Tage zu verbringen und gleichzeitig hat dieser Ausflug den Effekt, daß mein Visa um 3 Monate verlängert ist und ich wie geplant bis Anfang Juni in diesem wunderschönen Land bleiben darf.

kurz vor Sonnenaufgang in Christchurch

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