Der Rob Roy Glacier befindet sich am Mt. Aspiring, mit 3033m der hoechste Berg der Region im gleichnamigen Nationalpark. Nicht zu verwechseln mit dem Roy’s Peak mit der beruehmten Instagram-Aufnahme. Außerdem war ich dort bereits und zwar zu einer Zeit, zu der es noch kein Instagram gab. Das hatte den Vorteil, daß ich so ziemlich alleine dort war. Dort will ich nicht hin, dort ist es mir zu ueberlaufen. Auf dem Weg nach Wanaka habe ich am Lake Poaka auf einem DOC Campground in der Naehe von Twizel uebernachtet. Ich habe mein Fahrzeug wegen des schlechten Wetters mit Regen, Wind und Kaelte etwas geschuetzt nah am See abgestellt. Am naechsten Morgen nach dem Aufwachen (ich hatte den Schlaf dringend noetig nach der mehr oder weniger durchgemachten Nacht) habe ich dann leider feststellen muessen, dass mein Auto zum Teil im See parkt! War nicht so schlimm, wie es sich anhoert, aber ich habe nicht unbedingt damit gerechnet, dass der See durch den Regen um ca. 30cm ansteigt. Andere Camper waren nicht so mutig wie ich, die sind am Abend noch auf hoehere Stellplaetze gefahren.
Und nun stehe ich am Lake Wanake auf dem Campingplatz an der Glendhu Bay. Ich habe hier zwar auch einen Stellplatz am See, aber hier kann man nicht so nah ran, da es einen kleinen Badestrand gibt. Es ist saukalt, der Wind aus der Antarktis ist unheimlich frisch. Auf dem Weg hierher habe ich eine Tramperin aus Belgien mitgenommen. Sie will heute noch auf Motatapu Track loslegen. Das wird eine kuehle Wanderung, denn die Huetten hier haben keinen Ofen! Ich hoffe, dass ich morgen zu dem Gletscher wandern kann. Das Problem hierbei sind die mehrfachen Durchfahrungen der Baeche mit dem Auto auf dem Weg zum Startpunkt. Aber da die Pegel bei Regen schnell steigen, fallen diese auch, wenn’s dann nicht mehr regnet. Wir werden sehen…….
Und wie es geklappt hat. Mein Auto scheppert zwar seitdem bei hohen Geschwindigkeiten (ueber 70 km/h). Ich habe keinen Fehler gefunden. Vielleicht sind die Bremsen bei den vielen Durchquerungen der Baeche festgerostet? Als ich hier das letzte Mal war, und zwar mit Familie im Jahr 1999 war in dem Matukituki Valley so gut wie gar nichts los. Und da war Hochsaison – Weihnachten! Wie sich die Zeiten mit dem Laufe der Jahre aendern. Mit Familie wollte ich damals nicht zum Gletscher hoch, war mit Kindern im Alter von drei bzw. sechs Jaahren zu stressig fuer mich, wir sind damals zur Aspiring Hut. Also dann 23 Jahre spaeter rauf. Gefuehlt war die Hoelle los, obwohl man bis zum Parkplatz bzw. Ende der Strasse einfach ca. 40 km zurueckzulegen hat. Dazu noch 9x Baeche queren, was bei etwas hoeherem Wasserstand vermutlich bei den meisten Fahrzeugen in die Hose gegangen waere. Einige haeben es erst gar nicht versucht, sondern ihre Autos unterwegs irgendwo vor einer Fahrrinne (Ford) stehen lassen.
Fuer meine Verhaeltnisse bis ich spaet aufgebrochen, so dass ich erst gegen 10 Uhr am Parkplatz am Ende der Strasse angekommen bin. Wie bereits geschrieben, war gefuehlt die Hoelle los. Die meisten wollten anscheinend zum Gletscher hoch. Der Track dorthin ist relativ einfach, ich war aber trotzdem schockiert, wie schlecht ausgeruestet manche Wanderer hier in die Berge gehen. Als ich am zweiten Aussichtspunkt angekommen bin, war ich ganz alleine. Anscheinend hatte ich alle ueberholt, obwohl ich ganz gemuetlich gewandert bin. Nach einer kurzen Lunchpause bin ich noch etwas nach oben gewandert, bin sozusagen einer nicht markierten Route gefolgt. Aber nach einer Weile verlief sich der Track im Busch, dem ich dann nicht mehr weiter folgen wollte. In dem Tal war es phantastisch still und windgeschuetzt. Am Campingplatz bzw. am Parkplatz kam es mir viel kaelter (wegen des Windes) vor.
Als ich wieder zum Aussichtspunkt zurueck kam, war dieser gut gefuellt und ich bin sogleich auf gleichem Weg zurueck ins Tal gewandert. Und mir kamen immer noch jede Menge Menschen entgegen…..
Auf dem Weg zurueck zum Zeltplatz habe ich noch ein paar obligatorische Fotostops eingelegt, was man bei dem herrlichen blauen Himmel doch machen sollte. Nur mein Auto macht mir Sorgen. Ich hoffe, dass das mit dem Scheppern morgen vorbei ist. Ansonsten muss ich noch in eine Werkstatt. Morgen geht’s dann gemuetlich zum Lake Sylvan, wo ich dann am naechsten Tag zu einer etwas anstrengenderen Wanderung aufbrechen werde.
