Gestern Abend hatte ich noch ein irgendwie total bescheuertes Erlebnis. Die beiden E-Biker kamen in die Küche des Campingplatzes und fragten ob sie den Fernseher einschalten dürfen. Ich hatte natürlich nichts dagegen. Vielleicht wollten die beiden die News anschauen. Dann hat der Mann sich an das einrichten der Sender gemacht, aber leider erfolglos. Dann kam seine Frau und schon klappte das ganze. Leider keine Nachrichten, sondern ne bescheuerte Krankenhaus Serie. Der Mann hat das Geschirr abgespült und ist dann im Wohnwagen verschwunden. Ich konnte die schwachsinnige Serie auch nicht ertragen und bin dann eben wieder sehr früh in den Schlafsack gekrochen. Aber was für Frauen so ne Serie ist, ist für Männer der Sport. Das finde ich mindestens genauso schlimm, und besonders schlimm ist’s wenn man am morgen in die Küche kommt, und es läuft bereits die Glotze mit Sport.
Und ich bin heute auf den Mount Haast gespurtet und wieder zurück. Es ist schon erstaunlich, wie viel Ehre dem Julius Haast zuteil wird. Es sind zwei Berge, ein Ort, ein Fluss, ein Pass und was weiß ich noch alles nach seinem Namen benannt. Die Wanderung auf den Gipfel und zurück ist mit ungefähr 6 Stunden angegeben (ich war wieder sehr viel schneller). Das Wetter ist heute hervorragend. In Reefton wie auch bereits gestern Frühnebel, der sich aber am Rahu Saddle schon aufgelöst hatte. Zuerst bin ich natürlich am Track vorbei gefahren und musste daher umkehren.
Im großen und ganzen war das eine einfache Wanderung für mich. Am Anfang musste man zwar an ein paar Schlammlöcher vorbei navigieren, über viele Wurzeln gehen. Aber das dauerte ca. 15 Minuten. Danach war der track einfach, wurde zwar bis zur Baumgrenze immer steiler, aber doch gut zu gehen. Oberhalb der bushline war noch mit Stangen markiert und zum Schluss noch mit Cairns. Den Gipfel hatte ich heute für mich alleine.
Und die Zeit oben habe ich mit lunch und Gipfelbier so richtig genossen. Wer weiß, ob ich hier nochmals so tolles Wetter haben werde. Nach für meine Verhältnisse sehr langer Zeit habe ich mich an den Abstieg (auf gleichem Weg) gemacht. Den Abend lasse ich heute mit Spaghetti Bolognese und einer Tasse Rotwein am marble hill campground ausklingen.