Am Campingplatz habe ich am Abend ein nettes Rentnerpaar kennengelernt. Haben Haus und Hof verkauft, sich dafür einen Wohnwagen (eine Art tiny house) zugelegt und touren nun durch die Südinsel. In den nächsten Tagen werden sie einen Platz suchen, auf dem sie den Winter verbringen. Das wird irgendwo in der Gegend um Nelson sein. Da sind die Winter etwas angenehmer als im Rest der Südinsel. Zum Ende werde ich auch noch nach Nelson kommen. Mal sehen ob ich die beiden wiedersehen werde.
Heute am etwas späteren Vormittag bin ich zur Manson Nicholls Memorial Hut am Lake Daniell aufgebrochen. Der Name steht für einen traurigen Anlass. An Ostern vor ungefähr 50 Jahren wurde am See eine Hütte unter einem Erdrutsch begraben, in der vier Menschen waren. Nur einer hat überlebt.
Der Nebel wollte sich heute ganz und gar nicht auflösen. Es war auch relativ frisch. Ich bin spät zur Hütte aufgebrochen. Aber die Wanderzeit ist nur mit 2 bis 3 Stunden angegeben. Sehr einfacher Weg entlang des Alfred River. Das erste Drittel fast eben, das zweite Drittel etwas mehr auf und ab, da das Tal etwas schmaler wurde. Und das letzte Drittel wieder eben in Richtung See. Der Nebel hat sich dann mittlerweile verzogen, dafür wurde es wolkig und nun ist es bedeckt. Also leider keinen schönen Sonnenuntergang. But it is as it is. Die Hütte liegt super schön am See, von Hügeln eingebettet. Was gibt’s schöneres? Nur leider sind die Sandflies auch hier sehr nervig. Ist es warm, dann schwirren ganze Massen umher. Und wenn’s kalt ist, bin ich nicht ganz glücklich.
Ich habe zwar derzeit kaum Probleme mit meinen Knien, aber dafür macht mir der Rücken Probleme. Vielleicht bewege ich mich zu wenig und liege zu viel auf der Matratze. Aber das ist mittlerweile kein Wunder bei der Jahreszeit. Oder liegt es doch am Alter? Hat jedenfalls den Vorteil, denn wenn was weh tut, ist man noch am Leben. Notfalls habe ich noch ein paar Painkiller.
Am nächsten Morgen war es wieder neblig und es hat auch nicht nach großartiger Besserung ausgesehen. Gegen 9 habe ich mich auf dem Weg zurück zum Parkplatz gemacht. Dort wurde ich bereits von Unmengen an Sandflies empfangen. Die lassen mich hier gar nicht mehr in Ruhe. Morgen geht’s dann weiter, das wird auch für mich eine Überraschung werden, denn so wie’s aussieht, macht das Wetter nicht mehr ganz mit. Und immer wenn die Sandflies in Massen auftreten, schlägt das Wetter um.