Ich habe es fast geschafft, trocken an der Hütte anzukommen. Allerdings nur fast. Nach knapp zwei Stunden Wanderung hat’s dann doch zu regnen begonnen. Aber es hätte auch schlimmer kommen können. Es hat beim Aufstehen bereits nach Regen ausgesehen. Und erst als die Sonne sich einmal durch die Wolken gekämpft hatte, hat’s zu regnen angefangen. Und durch die Regenjacke bin ich erst richtig nass geworden. Von innen, denn heute wie auch bereits gestern ist es unglaublich warm.
Und jetzt muss ich mich so richtig negativ über den Verfasser des Buches auslassen, aus dem ich diese Wanderung habe. Ich habe heute den Eindruck bekommen, daß diese Person diese Tracks nicht gelaufen ist. Einmal schreibt er zu dieser Wanderung, daß alle Bäche eine Brücke haben. Das ist nicht der Fall. Es gibt nur zwei Swingbridges und zwar über den Lewis River und den Nina River. Dann ist die Wanderzeit bis zur Nina Swingbridge mit einer Stunde angegeben. Ich habe fast 1 ¼ Stunden gebraucht. Die gesamte Wanderzeit mit 3 Stunden bis zur Hütte. Ich habe 2 ½ Stunden gesamt gebraucht. Da kann man den Track nicht gelaufen sein. Mir kommt es so vor, daß die Zeiten von der DOC Website übernommen sind.
Den Track würde ich aus diesen Gründen nicht unbedingt als einen all weather track bezeichnen, denn ich weiß nicht, wie einfach die Zuflüsse bei starkem Regen passierbar sind. Aber das werde ich morgen oder spätestens übermorgen sehen, wenn ich zurück zum Auto gehe. Auf dem Weg zur Hütte habe ich mir jedenfalls keine nassen Füsse geholt. Ansonsten ist der Weg relativ eben, hat dafür unzählige Schlammlöcher. Erst zum Ende gibt’s einen kleinen Anstieg zur Hütte.
Ein etwas überstürzter Aufbruch. Gegen Mittag hat es kurz aufgerissen. Ich habe mich sofort entschieden. Back to the car. Ein schnelles Lunch, Sachen gepackt und los ging’s. Zur Vorsicht habe ich die Regenjacke angezogen. Die hätte ich nicht gebraucht, denn bis zum Auto war’s trocken. Erst nachdem ich mein ganzes Zeug verstaut hatte und gemütlich ein Bier trinken wollte, hat’s zu regnen begonnen. Es war auch heute wieder ungewöhnlich warm. Bin gespannt wie lange das anhält.
Der track war trotz des Regens der letzten Stunden gut zu gehen und auch sämtliche Bäche waren einfach zu queren, auch ohne Brücke. Ich bin nunmehr am Campingplatz von Boyle Village angekommen. Klein, aber fein?
Boyle Village besteht eigentlich nur aus einem Outdoor education centre, dem DOC Campingplatz und ein paar Häuser. Und kein Mobilfunk Empfang. Aber ab 2024 soll das ganze Land abgedeckt sein. Dank one (ehemals Vodafone) und Starlink. Manche Dinge laufen in Neuseeland besser…..