20 ½ km in etwas mehr als 4 ½ Stunden, sage und schreibe 460HM rauf obwohl es nur noch runter gehen soll und 540HM runter
Ein sehr wechselhafter Tag. Am morgen bin ich bereits von einem Gewitter begrüßt worden. Horrible. Eigentlich hat’s relativ gut ausgeschaut. Nach dem zahlen meiner Rechnung und dem Frühstück habe ich mich auf den Weg zur Hängebrücke gemacht. Also erstmal etliche Höhenmeter rauf, gleich habe ich richtig geschwitzt. Aber ich war der einzige auf der Brücke. Angeblich die längste in Tirol und dazu noch kostenlos. Wo gibt’s das sonst noch?
Nach dem queren der Brücke musste ich den Regenschirm das erste Mal aufspannen. Zum Glück sehr einfacher Wanderweg. Eine Gruppe von 4 hat mich dann überholt. Kommt selten vor, aber die hatten es sehr eilig. Haben den Lechweg bei der nächsten Möglichkeit verlassen. Ich bin dem Weg nach Bach weiterhin gefolgt. Teils tolle Wege mit guter Aussicht.
Nach einer Weile hörte ich Glockengeläut, sah aber keine Kirche. Ich muss sehr laut mit mir selbst geredet haben, denn eine Familie von fünf hat mich an der Kapelle begrüßt und gesagt, daß die Glocken für mich geläutet hätten.
Weiter führt mich der Weg runter zum Lech und zur Ortschaft Bach. Danach weiter entlang durch den Regen angeschwollenen und mit braunem Wasser gefärbten Lech nach Elbigenalb. Auf dem Weg dorthin habe ich wieder etliche Bremsen erschlagen müssen. Im Ort habe ich schnell was eingekauft, damit ich morgen was zu frühstücken habe.
Danach leckere Pizza im Gasthof Adler. Es ist schon erstaunlich, daß sogar in der Ferienzeit etliche Hotels und Gaststätten geschlossen haben. Muss anscheinend doch ein großes Problem der westlichen Welt sein, daß niemand einen Job in der Gastronomie haben will.
Nach einer ausgiebigen Ruhepause auch aufgrund ergiebigem Regen habe ich mich wieder auf den Weg zu meinem Tagesziel gemacht. Häselgehr mit dem Zeltplatz war dann auch bald erreicht, das Zelt aufgebaut und ein Bier getrunken.
Aber das war die Ruhe vor dem Sturm. Aus dem Nichts auf einmal Regen. Kurz darauf noch Blitz und Donner. Dazu sehr ergiebiger Regen. Ich musste leider feststellen, daß eine sehr große Pfütze meinem Zelt immer näher kam. Daher habe ich beschlossen, das Zelt einen Meter zu versetzen. War bei strömendem Regen nicht so einfach, alleine dazu, aber ich hab’s geschafft. Hoffe daß die Nacht ruhig bleibt. Bin kaputt.