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Pyke Big Bay Route

Lake Alabaster Hut zur Olivine Hut – day 2:

10 ½ Stunden. Ich war total am Ende. Und der nächste Tag soll noch schlimmer sein.

Ich bin an diesem Morgen sehr frueh aufgestanden, wollte so schnell wie moeglich auf den Track. Aber ich war mit Fruehstueck und zusammenpacken schneller als die Sonne. Also musste ich noch einige Minuten warten, bis die Sicht ausreichend war. Und trotz ausreichender Sicht habe ich den Track bereits nach ca. 50m von der Huette verloren. Aber man musste nur dem See folgen. Und auch das war nicht so einfach. Anfangs klappte es ganz gut, aber immer oefter musste ich ins Gebuesch und auch in den See ausweichen.

Das alles war sehr kraefteraubend. Und der Rucksack war immer noch viel zu schwer. Gleich ganz am Anfang habe ich mich vertreten, bin mit einem Fuss in ein Loch reingefallen, seitdem habe ich Rueckenschmerzen. Aber es kam noch schlimmer. Nachdem ich immer oefter im See (!!!) gelaufen bin, kam das was zwangslaeufig passiert, wenn man die ganze Zeit auf nassem Untergrund, speziell auf Steinen laeuft. Man rutscht aus und faellt. In meinem Fall habe ich mir mein Knie etwas verdreht, bin zusaetzlich auf Kopf und Brust gefallen, Und das mit 20kg auf dem Ruecken. Nach einer Verschnaufpause habe ich mich dann wieder aufgerafft und bin weiter……

Den See hatte ich nach einer gefuehlten Ewigkeit dann endlich geschafft, dafuer ging es gleich darauf in einen kleinen Sumpf. Danach wurde der Track wesentlich besser. Und es war auch teils sehr gut markiert. Trotzdem habe ich den Track von Zeit zu Zeit immer wieder verloren, da dieser total zugewachsen war. Spaetestens jetzt wusste ich, warum dieser Track fast nie begangen wird. Aber es kam noch schlimmer. Lake Alabaster habe ich geschafft, obwohl dieser Abschnitt sehr schwierig war. Aber der Sumpf haette mich fast umgebracht. Ich bin ein oder zweimal fast huefttief im Schlamm versunken. Das hat jedes Mal unheimlich Kraft und Anstrengung gekostet. Aber auch diesen Teil habe ich geschafft, obwohl ich schon ans Zelt aufschlagen gedacht habe. Und ich habe mich dann noch mit letzter Kraft zur Huette geschleppt.

Die Huette war voll und auch etliche Zelte waren um die Huette aufgebaut. Jede Menge Jaeger unterwegs. In der Huette waere zwar noch ein Lager frei gewesen, aber ich habe mich entschieden (in meinem Zustand), im Zelt zu schlafen. Ich hatte nicht mal Hunger, aber ich musste etwas essen, damit ich wieder zu Kraeften komme. Die Jaeger haben mich zu einem Bier eingeladen (was meine Stimmung stark verbesserte), wir haben etwas gequatscht (hauptsaechlich ueber jagen und wandern), Wayne hat mir eine Bootsfahrt angeboten (die ich dankend angenommen habe) und ich bin dann bald im Zelt verschwunden. Ausruhen und Wunden lecken.

Und uebrigens meine teure Garmin Sport-Smartwatch hat heute auch die Graetsche gemacht, ebenso mein altes Garmin. So musste ich teils ohne Navigation diese Hoellenwanderung durchziehen. Bei der Uhr dachte ich, dass der Akku leer ist. Aber trotz laden gab die Uhr kein Lebenszeichen! Und beim alten Garmin waren nur die Akkus leer.

Olivine Hut zur Big Bay Hut – day 3:

Am morgen des 3. Tages

8 ¾ Stunden. Jetzt reicht es mir. Wenn ich gewusst hätte, was ich mir und meinem alten Körper da antue, hätte ich es sicher nicht gemacht. Ohne die freundliche Hilfe von Wayne, der mich mit seinem Jetboot von der Hütte zum top of Lake Wilmot gebracht hat, wäre ich noch immer unterwegs. Auf diesem Weg nochmals ein herzliches Dankeschoen.

Auch hier hatte ich den Track kurz nach dem Start verloren und irrte daher kreuz und quer durch den Busch. Fuer mein altes Garmin hatte ich noch einen Satz Akkus dabei (die allerdings auch bald den Geist aufgaben), was mir anfangs doch eine grosse Hilfe war. Und ich musste eigentlich immer nur dem Fluss folgen. Das klappte solange man direkt entlang laufen konnte sehr gut, aber zwischendurch musste ich immer wieder in den Busch ausweichen. Aber die Pyke Crossing hatte ich dann doch schneller erreicht als vermutet und ich konnte noch die sogenannten 3 Stunden (stand an dem Hinweisschild – fuer ueber 13km!) bis zur Big Bay wandern.

Ich habe gefuehlt ueber 5 Stunden gebraucht. Der Track war zwar relativ gut, aber meine Kraefte haben langsam aber sicher nachgelassen. Und die Schmerzen im Brustbereich haben wieder zugenommen. Vielleicht habe ich mir ein paar Rippen geprellt? Aber nichts desto trotz bin ich immer weiter gestolpert, aber bis ich zur Kueste kam, kam es mir wie eine halbe Ewigkeit vor. Als ich dann endlich angekommen bin, musste ich noch bis zu einer 3-Wire-Swingbridge laufen, ein Umweg fuer mich von fast einer Stunde. Aber kurz vor Sonnenuntergang bin ich an der Huette angekommen, die ich fuer diese Nacht fuer mich alleine habe.

Big Bay Hut – day 4 – Ruhetag

Nachdem mir die Jaeger von einem Wetterumschwung berichtet haben, war ich froh. Denn an diesem Tag konnte ich mich ausruhen. Der Wetterumschwung kam dann etwas spaeter, aber er kam. Aber nicht so schlimm, den ganzen Tag war es relativ warm, nur zwischendurch den einen oder anderen Regenschauer. Theoretisch waere wandern moeglich gewesen, aber nicht in meinem Zustand!

Ich bin zwischendurch mal raus. Ans Meer gelaufen und die Ruhe genossen.  Die Huette hatte ich (fast) alleine. Ich habe nur mindestens zwei Mitbewohner. Die Maus Emma (siehe Foto) und die Spinne Elfriede (kein Foto). Gegen Abend waren die Regenschauer dann um einiges heftiger und ich war froh, ein Dach ueber den Kopf zu haben.

Big Bay Hut – day 5 – Ruhetag

Und auch diesen Tag habe ich genossen, viel zu viel geschlafen und wenig bewegt. Aber meinem Koerper geht es jetzt besser und ich hoffe, dass ich morgen dann die Wanderung zur Gorge River Hut fortsetzen kann. Das Wetter heute ist um einiges kaelter, am Morgen gab es noch ein paar Schauer, aber der Barometer (an meiner Uhr) zeigt nach oben. Die Uhr geht uebrigens wieder, der hat meine Ueberanstrengung nicht gut getan. Ich habe die Uhr jetzt auch in den Energiesparmodus versetzt. Klappt dann vielleicht besser.