Tag 13
– Kerikeri nach Paihia – 27,5 km –
Another walk on forestry roads
Der Tag startet wieder mit herrlichem Sonnenschein. Dafür war es aber doch wieder wahnsinnig kalt. Es ist schon fantastisch, dass hier doch wirklich fast jeden Morgen strahlend blauer Himmel ist und es sich fast jeden Tag eintrübt und der obligatorische (oder auch mehrere) Regenschauer nicht lange auf sich warten lässt. Diesen Tag wurde ich jedenfalls davon verschont.
Gegen 8 Uhr haben wir (Lou, Jess, Jack und ich) uns dann gemeinsam auf den Weg gemacht. Wir sollten doch auch gemeinsam beim Briefing am Kajakverleih eintreffen und ich hatte absolut keine Ahnung, wo der Verleih ist bzw. wusste ich nicht mal, wie der Laden heißt. Dies hatte nämlich alles die Jess gemanagt, sozusagen das Oberhaupt oder vielleicht auch die treibende Kraft von den Dreien.
Zuerst haben wir uns noch um die Kultur gekümmert, erstes Steinhaus in Neuseeland (nur von außen, war noch geschlossen) angeschaut, die Reste eines Pa (Siedlung von Maori) angeschaut und dann schon bald weiter entlang einer Teerstraße bis zum Abzweig in den Waitangi Forest. Also dann wieder auf einer Forststraße auf und ab quer durch den Wald. Glùcklicherweise kein Verkehr. Nur ein etwas schnellerer TA-WALKER.
Dieses Mal nannte man die Straße „Skyline Road“, was natürlich nach der Ridge Rd genau das richtige aussagt. Nämlich immer schön oben entlang. Es ließ sich eigentlich ganz gut im Wald laufen, aber das ständige auf und ab geht doch ganz schön an die Kondition. Und der Rucksack ist natürlich wie immer viel zu schwer. Ich werde unter Umständen bald einen Teil nach Palmerston North schicken.
Nach einiger Zeit haben wir den Wald verlassen und sind entlang der Waitangi Road, an einem Golfplatz vorbei (den ich als Abkürzung genommen habe) zu den Waitangi Treaty Grounds. Hier mussten Jack und ich auf die beiden Mädels warten, die hatten sich leider verlaufen, den Abzweig zur Waitangi Road nicht genommen. Die beiden mussten dann ca. 1 km zurück gehen.
In Waitangi wurde am 6. Februar 1840 zwischen der englischen Krone und den (meisten) Maori ein Vertrag unterzeichnet, der auch die Maori unter den Schutz der Krone stellt. Seitdem ist dies einer der wichtigsten, wenn nicht gar der allerwichtigste, Feiertag in Neuseeland.
Am Kajakverleih sind wir dann doch relativ spät angekommen, hatten noch eine kurze Einweisung, die allerdings nicht lange dauerte, da bereits jeder von uns Erfahrungen mit dem Seekajak hatte. Nachher ging’s dann gleich gegenüber in den Liquor-Shop, um die richtigen Getränke für den Abend zu besorgen. Wir haben uns allerdings wie immer ziemlich zurück gehalten und haben es nicht übertrieben.
Ziemlich geschafft sind wir dann gemeinsam am Backpacker angekommen. Richtig toller Backpacker, da mache sogar ich Werbung dafür, ist am Ortsrand von Paihia (von Süden kommend) und nennt sich „Pickled Parrot“. Die Besitzerin Rose war super nett und hilfsbereit, stellte uns frische Handtücher zur Verfügung, gab Jess Eis für ihr Knie und wir erhielten als TA-WALKER auch noch einen Sonderpreis. Da wir heute alle wieder total geschafft waren, ging es nach dem Abendessen und dem Schlaftrunk bald ins Bett, denn am nächsten Tag stand bereits sehr früh die Kajaktour auf dem Programm. Nur Jack hat das Essen wieder mal nicht gereicht, er hatte noch Hunger und sich noch einen Burger geholt, obwohl er schon von mir fast die Hälfte bekommen hatte. Kein Wunder, denn die Mädels kochen einfach zu wenig für einen jungen Mensch im Wachstum.