Biking von Twizel nach Tekapo

Das war auch eine schwierige Geburt. Ich wollte unbedingt die Luecke schliessen, die ich vor ziemlich genau 10 Jahren gelassen habe. Diese Etappe kam mir damals viel zu oede vor. Alles relativ flach und kaum Aenderung der Landschaft. Jetzt gibt es auch die Moeglichkeit, die Strecke mit dem Fahrrad zu meistern. Seit es den Radweg “A2O” (alps to ocean) gibt, wird hier viel mehr geradelt. Das habe ich auch bemerkt, denn ein Leihrad ist nicht sehr leicht zu bekokmmen. Ein Anbieter hat mir geschrieben, dass er die naechsten 6 Wochen ausgebucht ist, ein anderer hat gar nicht geantwortet und der dritte im Bunde, den ich ueberhaupt ausfindig machen konnte, stellt mir morgen ein E-Bike her. Ich muss allerdings dann nach meiner Tour von Tekapo nach Twizel hitchhiken. Hoffentlich klappt das.

Wie ich heute bemerkt habe, war die Entscheidung vor 10 Jahren dir richtige. Die Etappe nach Tekapo ist erstens sehr lang mit 52 km, dann gibt es (fast) nirgendwo Schatten und es ist haeufig sonnig in der Gegend und dazu ist der Weg relativ eintoenig (dazu nachher mehr), wenn nicht die gute Aussicht waere, aber die hat man nur bei gutem Wetter.

Der Aufbruch erfolgte heute recht spaet, denn ich konnte das Fahrrad erst um 9.30 aus dem abgesperrten Raum abholen. Ich bin dann aber gleich losgefahren. Erst fuer einige Meter entlang Highway 8, dann aber weg von der Strasse auf den Pukaki Trail. Anfangs bin ich immer mit der kleinsten E-Stufe gefahren. Ich wusste nicht, wie lange der Akku haelt bzw. was noch auf mich zukommt. Nach den Flats kam eigentlich das einzige Waldstueck, ein kleines Stueck Kiefernwald bis zum Lake Pukaki. Dann entlang des Lake Pukaki (welches eigentlich der schoenste Abschnitt war) und vielen Freedom Campingplaetzen (die nicht sonderlich schoen waren – waere da nicht die Aussicht) bis zu einem Wasserkraftwerk, der vom Tekapo Canal gespeist wird.

Hier ist die Landschaft so richtig karg, kaum Baeume und es gibt auch wenige Niederschlaege. Hier beginnt auch der landschaftlich langweiligste Part. Immer am Kanal entlang. Ganz am Anfang gab’s noch eine Lachsfarm. Dann abwechselnd auf Teer- und Schotterstrasse bei heftigem Gegenwind (da war in froh ein E-Bike geliehen zu haben), bis ich endlich wieder den Highway erreicht habe. Von hier war es nicht mehr allzu weite. Aber mein Hintern tat weh (ich werde NIE ein Biker) und meine Fuesse machten langsam schlapp. Daher habe ich meine Lunchpause eingelegt. Gesundes Essen: Wrap mit Kichererbsenaufstrich und den Restenvon gestern – Suesskartoffeln mit Linsen!

Nach der kurzen Pause habe ich mich an den Endspurt gemacht. Das Wetter hat mit zwar anfangs ein paar Sorgen bereitet, aber es hat gehalten. Die Berge ringsrum erzeugen hier ein ganz eigenes Klima. An der Ostkueste soll es heute regnerisch sein, und hier hat es fast perfektes Wetter. Und die Wolken kommen nicht ueber die Berge rueber, es schaut aus, als kriechen die am Boden entlang. An einem weiteren Wasserkraftwerk (Auslass vom Lake Tekapo) weiter bis in den Ort. Den Fahrradverleih habe ich nicht gleich lokalisiert, denn ich dachte, dass dieser in einem Gebaeude untergebracht ist. Dem war aber nicht so, ist in einem Container. Ich habe das Fahrrad abgegeben und meine Schulden bezahlt. Ich kann den Laden nur weiter empfehlen. Annie von Bespole war sehr hilfreich. Wie bereits geschrieben, hat sich einer der beiden groesseren Anbieter nicht mal bei mir gemeldet. Es ist eben so, dass die “kleinen” fast immer die BESSEREN sind.

Und nun musste ich nach Twizel zurueck. Wie? Natuerlich per Anhalter. Und es klappte heute vorzueglich. Der Fahrer hat extra umgekehrt, ist zurueck gekommen und haette mich auch an meinem Campingplatz gebracht. Super nette Leute, aus Christchurch und unterwegs zum Lake Wakatipu, genauer gesagt Glenorchy, 3 Tage campen. Und frische Aepfel habe ich auch noch geschenkt bekommen. In Twizel angekommen, hat mich dann auch gleich das vorhergesagte Regenwetter erreicht. Nochmal Glueck gehabt. In ein paar Tagen theoretisch (aber nur theoretisch)  schliesse ich die letzte Luecke auf dem TA auf der Suedinsel. Es bleibt eigentlich nur noch der Track zwischen dem Rangitata River und Arthur’s Pass. aber da bin ich vor 10 Jahren ganz anders gelaufen – aber das ist eine andere Geschichte, die ich vielleicht irgendwann hier schreiben werde……

Tekapo

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