Rock Donald Hut – Packhorse Hut
Another fine morning. Leider aber zu windig. Heute zur Abwechslung aus Nordost. Gestern Abend habe ich mich mit den beiden anderen Trampern noch laenger unterhalten. Die beiden haben vor kurzem den TA beendet. Da gab es schon ein gemeinsames Gespraechsthema. Aber wirklich interessant wurde erst, als es ums “Leben” ging. Das Paar kommt aus den Niederlanden, sind sehr gebildet, sie ist Aerztin, ihn habe ich leider nicht gefragt, und machen sich sehr viel Gedanken um den Sinn des Lebens. Die zwei haben keine Lust, ein Leben lang hart zu arbeiten, um sich ein eigenes Haus oder ein gutes Leben leisten zu koennen. Also haben sie die (gut bezahlten) Jobs und viel zu lange Arbeitszeiten hingeschmissen und reisen vorerst um die Welt. Nach einem kurzen Aufenthalt daheim geht’s dann weiter nach Suedamerika. Es wird Zeit, dass wir Menschen endlich begreifen, dass Geld nicht das “Wichtigste” ist. Sondern dass das “LEBEN” und “ZEIT” haben sehr viel wichtiger ist. Zum Glueck sind die die juengeren Generationen nicht mehr wie wir “Boomer” oder unsere Eltern…… So wie ich das sehe sind wir boomer die allerschlimmsten, da wir auf nichts verzichten wollen!
Aber zurueck zu angenehmeren Begebenheiten. Ich wollte zwar nicht zu frueh aufbrechen, aber bereits um 8.30 Uhr habe ich mich auf den Weg gemacht. Vorher noch die Huette gefegt und dann von den beiden anderen Trampern verabschiedet. Dafuer war ich aber schon vor 13 Uhr nach einer kurzen Pause am Mt. Herbert Shelter bei der Packhorse Hut.
Nach dem erneuten Aufstieg von der Huette zum Sattel habe ich mich auf den Weg gemacht, damit ich den restlichen Track erkunde, denn am Montag bin ich bekanntlich ins Tal abgestiegen. Den Abzweig zum Monument Track hatte ich bald erreicht. Ab hier begann der Anstieg zum Mt. Herbert, mit 919m der hoechste Berg auf der Banks Peninsula. Die Aussicht war im Vergleich zum Montag hervorragend. Aber leider wurde es mit der Zeit auch immer windiger, nur eben aus NO. Vom Mt. Herbert hat man tolle Ausblicke zum Lake Ellesmere und Lyttelton Harbour und auch Christchurch kann man sehen. Auf dem Berg befindet sich auch eine Wetterstation. Nach kurzem Photostop bin ich zum Shelter gewandert.
Nach einer kurzen Pause hier bin ich den Rest zur Huette gelaufen. War bisher der Weg mehr ein Spaziergang, so war ich dann froh, dass ich am Montag den kleinen Umweg in Kauf genommen habe. Den Mt. Bradley muss man teilweise umrunden. Das ist ein interessanter Teil, das Gelaende manchmal relativ steil. Und am Montag haette mir das ganze keinen Spass gemacht – das waere zum Stress ausgeartet. Der Track fuehrt suedseitig um den Berg herum, ist groesstenteils dem Wind ausgeliefert und war trotz des trockenen Wetters gestern noch immer sehr nass. Das war jetzt auch so ziemlich der einzige Teil der etwas schwieriger war.
Nach einer Weile bekam ich dann die Huette zu sehen. Ich musste allerdings noch mehrere Hoehenmeter absteigen, bis ich dann endlich da war. Gleich nach der Ankunft habe ich mich hungrig auf mein Mittagessen gestuerzt. Es ist schon wieder erstaunlich, dass ich nach ein paar Tagen wandern wieder einen Baerenhunger habe.
Waehrend ich diese Zeilen schreibe, sitze ich noch alleine in der Huette, denn draussen ist es zwar sonnig, aber im Wind nicht angenehm zu sitzen.
Hi Christian, hab heut mal wieder in deinen Blog geschaut und bin überrascht, die aktuelle Thematik mit uns Boomern hier vorzufinden.
Ich gehör ja auch zu den Boomern, aber ich hatte schon in den Achtzigern den Eindruck, dass das Leben, wie es die meisten von uns führen, unseren Planeten ruiniert. Und wie du schreibst, auf nichts verzichten will. Genügsamkeit, also auf etwas verzichten, obwohl man es sich leisten könnte, ist leider eine Tugend, die so vielen unserer Generation nicht gegeben ist.
Die Jungen haben jetzt auch noch das Problem, dass die Boomer deutlich in der Mehrheit sind und daher bei Wahlen auch mehr Stimmen haben….
Nun denn, ich wünsch dir noch viele Naturerlebnisse auf deiner Tour und noch mehr anregende Begegnungen mit Menschen, die nach anderen Lebensweisen suchen.
Hallo Thomas, man trifft unterwegs total unterschiedliche Menschen und man quatscht eben über dieses und jenes. Und wenn man jüngere Leute trifft, da kommt eben das Gespräch häufig auf dieses jene Thema. Wenn ich zurück bin, wird es Zeit für ein Treffen, nachdem wir dann bald alle jenseits der 60 sind.