Ruahine’s and Tararua’s

Daytrip – Trapping entlang des Makaretu River

Ein so richtig kalter Morgen. Wir sind heute alle früh aufgestanden. Heute war die Überprüfung der Fallen, sowie der Tausch der Leckereien (Eier und Fett) für unsere „Opfer“ entlang des Flusses geplant. Mit dem Elektroauto ging es von Palmerston North über die Saddle-Road nach Woodville und weiter den Highway 2 Richtung Napier. Nach knapp zweistündiger Fahrt und ungefähr 170km haben wir endlich unser Ziel erreicht, den Parkplatz am Moorcock Saddle.

Hier hat uns erstmal richtig kaltes Wetter (+6°C) und noch kälterer Wind erwartet. Zuerst warme Klamotten anziehen, Rucksäcke packen und los ging’s zum Warmup zum Bergrücken. Nach einer knappen Stunde hatten wir die Awatere Hut erreicht. Eine richtig schöne kleine Hütte mit 6 Bunks. Die Fallen entlang des Tracks zur Hütte wollten wir auf dem Rückweg prüfen.

Hier hatten wir unsere erste kleine Pause mit Kaffee und (weihnachtlichen) Plätzchen an einem sonnigen Platz am Fluss. Hier haben wir uns geteilt. Fiona und Anthony flussabwärts und Doug und ich zuerst flussaufwärts, um 2 Fallen an einem neuen Platz zu installieren. Danach wollten wir uns in der Mitte treffen.

Die Füße waren bereits nass und es machte mir nun nichts mehr aus. Ich hatte mich wieder an Riverbed-walking gewöhnt. Allerdings bin ich heute mit meinen Joggingschuhen gelaufen, da ich am nächsten Tag zu einen Trip in die Tararua’s aufbrechen wollte, und natürlich unbedingt trockenen Fußes starten wollte. Die ersten beiden Fallen waren sehr up to date, aber die sind relativ teuer. Aber auch sehr effektiv! Eine davon wurde repariert (NZ auto trap) und musste neu montiert werden und die andere (A24) mussten wir von der einen auf die andere Flussseite versetzen.

Danach sind wir ebenfalls Richtung Süden flussabwärts aufgebrochen. Auf dem Weg mussten wir ständig von der einen auf die andere Seite des Flusses wechseln. Nasse Füße waren garantiert. Teilweise hatten wir keinen Erfolg mit den Fallen. Da hatten wir nur die Eier und das Fett als Köder auszutauschen. Manchmal sogar großen Erfolg, was allerdings keine schöne Arbeit war, denn die Kadaver waren teilweise ziemlich verwest und stanken erbärmlich. Wir hatten auch einen ganz komischen Fund. In einer Falle waren doch tatsächlich eineinhalb Ratten. Es war nicht festzustellen, wo die andere Hälfte der Ratte hin verschwunden ist. Vermutlich von einem Hermelin aufgefressen!

Nach dem Lunch sind wir noch einige Zeit den Fluss abwärts gefolgt und haben dann bald darauf Fiona und Anthony getroffen. Auf dem Weg zurück hat Fiona noch eine Markierung für die Fallen von einem weggerissenen Baum entfernt und wieder in der Nähe der Falle angebracht. Der Standort der Fallen (nur die aus Holz) ist mit Triangles und Ribbons gekennzeichnet. Außerdem können die Fallen über eine App gefunden werden. Die teuren Fallen werden häufig gestohlen und sind nur über die App auffindbar.

Nach einer kurzen Rast an der Hütte haben wir uns auf den Rückweg zum Carpark gemacht und die restlichen „traps“ entlang des Tracks gewartet. Das Wetter war jetzt wesentlich angenehmer, aber noch nicht so richtig frühlingshaft. Hier die Zahlen des Tages – folgende Schädlinge haben wir vorgefunden: 2 stoats (Hermeline), 3 possums (Opossums), 15 rats (Ratten), 9 mice (Mäuse) und 10 unidentifed objects (nicht mehr zu bestimmen).

Am Parkplatz angekommen, haben wir uns sogleich auf den Heimweg gemacht und gehofft, dass wir mit dem Elektroauto ohne Aufladung zurück nach Palmerston North kommen. Wir waren dann positiv überrascht, als wir mit 26% Restladung angekommen sind. Die Chinesen sind anscheinend mit der Batterietechnik mit vorne dabei. Das haben die Deutschen so richtig verpennt und das wird auch nicht mehr aufzuholen sein. But we will see. Wenn der Wille da wäre, wäre es bestimmt zu schaffen. Aber den Willen bei den Bürgern und der Industrie vermisse ich! Good Night.

Overnight Trip – Mt. Holdsworth/Jumbo Circuit

Mit dem Auto aus Mangel an öffentlichen Verkehrsmitteln am Vortag zum Holdsworth Campingground. Das Wetter ist so richtig gut und nach der Anmeldung habe ich mir einen Stellplatz für mein Fahrzeug gesucht. Die Auswahl ist vorerst nicht so groß, da die meisten Plätze noch wegen des nassen Bodens gesperrt sind. Sobald ich aus dem Auto raus war, haben mich die Sandflies überfallen. Die haben sich so richtig über frisches europäisches Blut gefreut. Sind ja lange genug auf „Diät“ gewesen. Nach einem kurzen Chat mit dem campground-keeper Eric habe ich mir ein kleines Abendessen in Form von Burger gemacht. Dazu natürlich ein Glas Rotwein.

Am nächsten Morgen habe ich mich auf die Rundtour gemacht. Der Track war anfangs total “easy walking”. Gut gepflegt, breit genug um nebeneinander laufen zu können. Auf dem Weg zur Powell Hut ist mir doch tatsächlich eine Frau entgegengekommen. Sie war bereits auf dem Weg zurück vom Rocky Lookout. Diesen habe ich kurz darauf erreicht und den schönen Rundumblick sichtlich genossen.

Nach der kurzen Pause ging es weiterhin nur leicht bergauf und auf immer noch einem sehr guten und einfach zu laufenden Track zum Mountain House Shelter. Hier habe ich nochmals eine kurze Pause eingelegt, um dann den finalen Anstieg zur Hütte zu bewältigen. Der Weg nach oben wurde nun steiler, aber trotzdem sehr guter Weg. Leider waren nun etliche Treppenstufen zu bewältigen. Die fand ich relativ anstrengend, da ich nicht sonderlich groß bin und die Stufen anscheinend für „Riesen“ mit großen Schritten gemacht sind.

Nach nicht enden wollenden Stufen habe ich dann endlich die Hütte erreicht, wofür ich knapp 3 Stunden benötigt habe. Hier oben habe ich die Aussicht, die Ruhe und die Sonne genossen, mein Lunch (ein Burger vom Vortag) zu mir genommen und mich etwas ausgeruht. Die Hütte ist derzeit geschlossen, da Sturmschäden zu beheben sind. Ich habe zwar keinerlei Schäden gesehen, aber es sollen Schäden an der Gas- bzw. Stromversorgung sein. Und die kann man leider nicht so einfach sehen. Die Stromversorgung erfolgt durch eine Photovoltaik-Anlage und die Gasversorgung über mehrere Gasflaschen (die müssen allerdings mit dem Helikopter nach oben geflogen werden!).

Nach einer guten Stunde bin ich zum Mt. Holdsworth (1470m) aufgebrochen. Den Gipfel hatte ich bald erreicht und kurz davor ist mir ein junger Mann joggend mit seinem Hund entgegengekommen. Leider wurde es hier oben so richtig windig. Zu meinem Glück aber ohne Regen! Von hier wurde der Weg etwas schlechter, war mehr überwachsen und teils schlammig. Aber bei weitem nicht so nass und schlammig wie auf anderen Tracks in der Gegend. Nach einigen Auf und Ab habe ich schließlich Mt. Jumbo (1405m) erreicht und von hier ging’s nur noch bergab zur Jumbo Hut. Diese war nach gut 2 ½ Stunden erreicht.

An diesem doch recht frühen Nachmittag habe ich es mir in der Hütte gemütlich gemacht, Kaffee gekocht, Schokolade gegessen und überlegt, ob ich ein Feuer im Ofen anzünden sollte. Ich habe mich dagegen entschieden. Nicht aus Faulheit, sondern da ich nicht nass geworden war, fand ich es als nicht zwingend erforderlich an. Der Wind wurde allerdings immer ungemütlicher. Aber es war ziemlich frisch in der Hütte, und als dann bald darauf noch 3 Damen aus Wellington ankamen, blieb die Hütte kalt! Wir haben uns den ganzen Abend köstlich unterhalten, es war doch recht lustig, obwohl ich nicht allen Gesprächen 100%ig folgen konnte. Nach dem Abendessen, bzw. bei Einbruch der Dunkelheit haben wir uns in unsere Schlafsäcke verkrochen.

Am nächsten Morgen behauptete eine der 3 Damen, dass nachts eine Person in der Hütte war, weiße Haare und in weiß gekleidet. Wir anderen haben gelacht und gesagt, dass dies der Hüttengeist gewesen ist. Nachts hat es weiter gestürmt und auch geregnet. Als ich mich dann an den Abstieg gemacht habe, hat es zwar weiter gestürmt, aber es nieselte nur noch leicht. Nach wenigen Metern hatte ich den schützenden Wald erreicht, da habe ich dann vom Wind nicht mehr so viel mitbekommen. Der Abstieg war teilweise recht steil, aber die nächste Hütte (Atiwhakatu Hut) hatte ich bald erreicht.

Hier machte sich eine Schulklasse an den Aufstieg zur Jumbo Hut, wobei mir die wenigsten Schüler einen glücklichen Eindruck machten. Für mich ging es weiter entlang des Flusses zurück zum Campingplatz. Diesen hatte ich dann nach ca. 3 Stunden erreicht, gerade rechtzeitig zum Lunch (es gab den letzten Burger). Das Wetter hatte gehalten, bin das erste Mal trocken (auch die Schuhe) von einer Wanderung in den Tararua’s zurückgekehrt. Allerdings das mit den trockenen Schuhen war hier recht einfach, denn über alle größeren Bäche gab es eine Brücke! Die Wanderung ist an einem schönen Tag auch an einem Tag zu schaffen. Ich wollte allerdings ganz gemütlich eine Tour durchführen!

Nass geworden bin ich dann schon noch. Und zwar am nächsten Morgen. Nachdem es die ganze Nacht geschüttet hatte (bei Einbruch der Dunkelheit hat’s angefangen), ich meine Nachbarn auf dem Zeltplatz nicht beneidet habe, da diese die Nacht im Zelt verbringen mussten, habe ich mir auf dem Weg zur Toilette nasse Füße geholt! Nach dem späten Frühstück bin ich dann zu meinem „Stützpunkt“ in Palmerston North zurückgekehrt.


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